Kempen: Voller die Kassen nie klingeln

Advent heißt für Kaufleute ein gutes Geschäft. Die Kaufkraft der Kunden scheint fast ungebrochen, sagen die Händler.

Kempen/St.Hubert. Von der Wirtschafts- und Finanzkrise kaum eine Spur: Der Verkauf in den Tagen vor Weihnachten brachte den Kempener Einzelhändlern zwar keinen Anlass zu großer Euphorie, aber einigermaßen zufrieden mit dem Weihnachtsgeschäft können sie trotzdem sein. "Es war ganz in Ordnung", so der Tenor in den Werberingen.

"Im Einzelhandel gibt es ja schon seit Jahren eine Stagnation", weiß der Kempener Werbering-Vorsitzende Reinhard Stein. "In diesem Jahr lief es ein wenig schlechter als im Vorjahr. 2007 war zwar auch schon nicht der Brüller, aber in Anbetracht der Umstände können wir unter dem Strich zufrieden sein."

Und noch einen weiteren Trend hat der Spielwarenhändler bei den vorweihnachtlichen Einkäufen festgestellt: Die Kempener kaufen ihre Geschenke zunehmend auf den letzten Drücker kurz vor dem Fest - vielleicht ein Hinweis darauf, dass die Kunden vorsichtiger im Geldausgeben werden und angesichts der angeschlagenen Wirtschaft ihre Finanzen besser im Blick behalten wollen. "Nachdem es in den Adventswochen eher schleppend lief, konnten wir kurz vor Weihnachten deutlich mehr Umsatz machen. Nach hinten heraus hat sich das Geschäft also noch ganz gut entwickelt.", zieht Stein ein insgesamt positives Fazit.

Viel los war vor den Feiertagen auch im Modehaus Niermann am Markt. Zum Weihnachtstrubel kam hier noch der Räumungsverkauf hinzu - das Geschäft brummte bei dem Herrenausstatter, der seit Weihnachten geschlossen ist. Nicht nur die üblichen Geschenkartikel wie Krawatten gingen über den Ladentisch: "Bis auf einige Einzelteile sind wir alles losgeworden", ist Inhaber Klaus Niermann zufrieden mit den letzten Verkaufstagen vor seinem Ruhestand.

Zufrieden blickt man auch in St.Hubert auf die Tage vor Weihnachten zurück. "Hier lief es insgesamt ungefähr wie im letzten Jahr, teils auch etwas besser", resümiert Heinrich Poeth, Vorstandsmitglied im St. Huberter Werbering. Er selbst hatte in seiner Konditorei an der Breite Straße wie jedes Jahr viel zu tun, um Printen, Pralinen und anderes Gebäck fertigzustellen. Konditorei-Produkte erfreuen sich zum Fest ungebrochener Beliebtheit: "In der Vorweihnachtszeit machen wir 50 bis 60 Prozent mehr Umsatz als zu normalen Zeiten", sagt der Bäckermeister. Das war auch in diesem Jahr nicht anders. "Mehr haben wir nicht erwartet. An manchen Tagen haben wir 20 Stunden am Stück gearbeitet", so Poeth.