Neuer Gemeinderat gibt sich ratlos

Verspätung und Sitzungsunterbrechung im Rathaus Oedt sorgen für Unmut. Die Zukunft der Albert-Mooren-Halle bleibt ungewiss.

Foto: Kurt Lübke

Oedt. Ein eher unrühmliches Schauspiel lieferte Grefraths neuer Gemeinderat am Montagabend im Rathaus Oedt ab: Verspäteter Beginn sorgte ebenso für Unmut bei Mitgliedern und Zuschauern wie eine Sitzungsunterbrechung. Dazwischen zeugte minutenlanges Gemurmel in der Sitzung von Ratlosigkeit.

Zu einer Entscheidung über die Zukunft der maroden Albert-Mooren-Halle konnte sich das Gremium nicht durchringen. „Eine Frechheit!“, schimpfte ein Bürger auf den Zuschauerrängen. Ein CDU-Mitglied entgegnete sarkastisch: „Das ist Grefrath!“

Anlass für den Ärger: Rund eine halbe Stunde mussten sich Ratsmitglieder und Zuschauer bis zum Sitzungsbeginn gedulden, der eigentlich für 19 Uhr vorgesehen war. Doch in einer Ecke des Saals hockten die Fraktionsvorsitzenden und Bürgermeister Manfred Lommetz und verhandelten bis kurz vor Schluss über die Posten der Ausschussvorsitzenden.

„Mit Verspätung eröffne ich die Sitzung“, entschuldigte sich Lommetz schließlich um 19.31 Uhr. Und dann ging es erst mal um Posten: Minutenlang verlas Lommetz die Namen der Mitglieder in den verschiedenen Ausschüssen. Danach viel Gemurmel und Gemurre, Verwirrung und Ratlosigkeit im Rat ob der Frage, welcher Ausschuss für Sachgebiete zuständig sei, die nirgendwo aufgelistet seien — Liegenschaften etwa.

Schließlich kam dann doch noch konkrete Politik zustande: bei der Diskussion, ob aus dem eigentlich gesperrten Haushalt 65 000 Euro für die Reparatur des Daches der Albert-Mooren-Halle freigeben werden sollen. „Da ist ein Malheur passiert“, sagte Lommetz. Bei einem Abiball habe es durchs Dach aufs Buffet geregnet.

Das sei nicht der erste Wasserschaden gewesen, klärte Bauamtsleiter Michael Räppel auf: „Die Dachflächen sind seit Jahren marode!“ Weil keine Einigung in Sicht war, ob die Halle repariert oder vielleicht gar abgerissen werden solle, mahnte Räppel: „Sie müssen sich schon entscheiden, ob Sie die Halle erhalten wollen.“

Dazu konnte sich der Rat nicht durchringen, weshalb Lommetz die Sitzung für Beratungen in den Fraktionen unterbrach. Danach mit großer Mehrheit der Beschluss: Mittelfreigabe für die Reparatur grundsätzlich ja, aber die Verwaltung soll noch Details ausarbeiten. Die Freigabe der Haushaltsmittel freilich, erläuterte Bernd Bedronka (SPD), bedeute „noch keine Entscheidung, was wir mit der Halle machen“.