Kempen Neues Wohnen in allen Stadtteilen
Der Ausschuss für Umwelt, Planung und Klimaschutz hat einige Projekte auf den Weg gebracht.
Kempen. In der Stadt Kempen entstehen neue Wohnhäuser. Der Ausschuss für Umwelt, Planung und Klimaschutz hat am Montagabend einige Projekte ein Stück weiter auf den Weg gebracht — und zwar in Kempen, St. Hubert und Tönisberg. Einstimmig sprachen sich die Fraktionen für den Bebauungsplan des Areals Heyerdrink/Ludwig-Jahn-Straße/Möhlenring aus. Wie berichtet, plant die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft für den Kreis Viersen (GWG) dort, vier Baukörper zu errichten, in denen rund 60, teils öffentlich geförderte Wohnungen entstehen sollen.
Besonders die Themen Bauhöhe und Parkplätze hatten im Vorfeld bei den Anwohnern am Heyerdrink für Bedenken gesorgt. In Sachen Bauhöhe hatte die GWG nachgebessert und den innenliegenden Bau von drei auf zwei Geschosse reduziert. Zwei weitere Gebäude erhalten zwei Geschosse plus Staffelgeschoss, das zum Heyerdrink hin gelegene Haus wird dreigeschossig plus Staffelgeschoss.
Der Technische Beigeordnete Stephan Kahl erklärte, dass man nun eine ausgewogene Planung habe, die allen Belangen gerecht werde. Architekt Udo Thelen stellte die Planungen im Ausschuss vor und erklärte auch, dass man das Thema Stellplätze intensiv erörtert habe. Dabei hat man sich für das Verhältnis von einem Stellplatz pro Wohneinheit entschlossen, die im Areal selbst unter anderem durch eine Tiefgarage geschaffen werden.
Im Wohnhaus zum Heyerdrink sollen vornehmlich Wohnungen für Familien mit bis zu fünf Zimmern und einer Größe von bis zu 130 Quadratmetern entstehen. In den anderen Gebäuden sollen überwiegend kleinere Seniorenwohnungen mit 45 bis 60 Quadratmeter angeboten werden. Die GWG hatte bereits Mitte Mai erklärt, mit dem Bau im ersten Quartal 2017 beginnen zu wollen.
Auch die Planungen für das Neubaugebiet Aldekerker Straße/An der Mühle in St. Hubert sind im Ausschuss einen Schritt weitergekommen. Der Ausschuss hat einem städtebaulichen Rahmenplan für das Areal zugestimmt. Allerdings wird der Bebauungsplan nun erst einmal nur für den östlichen Teilbereich des Plangebietes (Auf dem Zanger) aufgestellt. Auf die Flächen im westlichen Teil habe man keinen Zugriff, erklärte Planungsamtsleiter Heinz-Peter Cox im Ausschuss. Mit dem Eigentümer konnte kein Übereinkommen erzielt werden.
Im 5,8 Hektar großen östlichen Gebiet sollen rund 50 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern und 48 Einfamilienhäuser entstehen können. Die Erschließung soll über die Straße Auf dem Zanger erfolgen. Ein großer Spielplatz soll dort entstehen und der dortigen Hofanlage zugeordnet werden.
Die alten Wegeverbindungen sollen in das Planungskonzept integriert werden. Die Pläne werden nun im Planungsamt für vier Wochen ausgehängt. Außerdem soll es eine Bürgerinformation in St. Hubert dazu geben. Das war auch Anwohnern wichtig, die zur Ausschusssitzung gekommen waren. Die Anwohner der Straße „Auf dem Zanger“ haben bereits eine Interessengemeinschaft gegründet.
Weiter geht das Bauen auch „An der Kreuzkapelle“ in Kempen. Dort steht der dritte Bauabschnitt zwischen St. Töniser Straße und Außenring in den Startlöchern. Der Satzung zum Bebauungsplan stimmten die Politiker im Ausschuss einstimmig zu. Rund 60 Wohneinheiten — auch in Mehrfamilienhäusern — sollen dort auf dem vier Hektar großen Areal entstehen können.
Bedenken meldete Michael Rumphorst (Grüne) wegen der Auflagen zum Lärmschutz an. So müssen Häuslebauer Maßnahmen zum Schallschutz, zum Beispiel an Fassaden oder durch Lüftungsanlagen für Räume erfüllen. „Es ist eben laut hier“, so Planungsamtsleiter Cox mit Blick auf den Verkehrslärm der beiden Straßen. Da die Grenzwerte dort überschritten würden, müsse man durch diese Auflagen darauf reagieren. Sichere man sich damit nicht ab, würde der Bebauungsplan im Zweifel vor Gericht nicht standhalten. Lärmschutzwall und -wand mit einer Höhe von 5,50 Meter, die zwischen Außenring und Baugebiet sowie entlang der St. Töniser Straße bis zur Einmündung Isaak-Kounen-Straße entstehen, reichen dafür nicht aus. Die Wand müsste zehn Meter hoch sein, um die Grenzwert sichern zu können.
Die Herstellungskosten für die Lärmschutzanlage, die entlang der St. Töniser Straße stadteinwärts in der Höhe abnimmt, belaufen sich auf 450 000 Euro.