Neustart im Autohaus Tendyck
Die in die Krise geratene GmbH wird im Insolvenzverfahren abgewickelt. Eine neue Firma von Richard Tendyck beginnt nun in Lobberich. Standorte in Kempen und Dormagen werden aufgegeben.
Kempen/Lobberich. Das Autohaus Tendyck hat seine Restrukturierung nach eigenen Angaben erfolgreich abgeschlossen. „Ab sofort geht es für uns unter der Firmierung Tendyck Automobile Nettetal GmbH weiter“, sagte Geschäftsführer Richard Tendyck am Mittwoch im Gespräch mit der WZ. Für das Vorgängerunternehmen Autohaus Tendyck GmbH ist im Januar das vorläufige Insolvenzverfahren eröffnet worden (die WZ berichtete). In die Krise geraten war das Autohaus nach eigenen Angaben unter anderem wegen des Einbruchs bei den Diesel-Verkäufen. Seit 1. April werde das Unternehmen nun im Insolvenzverfahren „abgewickelt“, wie der Inhaber bestätigt. Eine Gläubigerversammlung gibt es nach Angaben des Amtsgerichts Krefeld am 25. Mai.
Unabhängig davon hat sich die Firma von Richard Tendyk aber schon jetzt neu aufgestellt — und zwar am bisherigen Standort in Lobberich, Heinrich-Haanen-Straße 30. Dort werde sich das Unternehmen nun auf den Neu- und Gebrauchtwagenverkauf sowie auf den Werkstattbereich konzentrieren. „Als Nissan-Spezialist sind wir nun wieder voll und ganz für unsere Kunden verfügbar“, so Tendyck. Neben der japanischen Marke wolle man das Angebot künftig um ein weiteres „asiatisches Fabrikat“ erweitern. Den Namen der Marke nannte Tendyck auf Nachfrage noch nicht — es liefen noch Gespräche. Auch das Gebrauchtwagengeschäft mit anderen Marken solle in Lobberich ausgebaut werden.
Durch das Insolvenzverfahren musste Tendyck aber auch Einschnitte hinnehmen. So ist der Standort in Dormagen aufgegeben worden. Zwei Mitarbeiter mussten nach Angaben des Inhabers entlassen werden. Acht weitere Angestellte hätten sich in Eigeninitiative bereits einen neuen Job besorgt.
Vom Standort in seiner Heimatstadt Kempen hat sich Richard Tendyck getrennt. Dort hat er bis Anfang April eine Autofit-Werkstatt und einen Gebrauchtwagenverkauf betrieben. Für die Kempener Mitarbeiter gibt es aber gute Nachrichten: Acht Kollegen seien allesamt vom neuen Eigentümer übernommen worden.
Neuer Eigentümer ist Bodo Wirker, der seit 2000 in direkter Nachbarschaft zum Tendyck-Standort, Hülser Straße/Industriering, eine Sixt-Autovermietung im Franchise-Modell betreibt. „Ich habe das Bestreben, dass wir Werkstatt und Verkauf in Kempen weiterbetreiben“, sagte Wirker der WZ. Seine Firma Awi GmbH & Co. KG habe den Tendyck-Standort vom Insolvenverwalter gekauft. Künftig soll an dem Standort unter dem Namen „Awi-Mobile“ die Autofit-Werkstatt sowie ein Neu- und Gebrauchtwagenverkauf betrieben werden.
Dabei legt Bodo Wirker nach eigenen Angaben Wert darauf, dass er unabhängig von einer bestimmten Automarke agieren werde. Sämtliche Fabrikate sollen zu seinem Angebot gehören — es werde ein „markenübergreifendes Autohaus“. In Verbindung mit den günstigen Einkaufskonditionen, die er über seinen Partner Sixt habe.
Die Übernahme sei im „guten Einvernehmen“ mit Richard Tendyck erfolgt, betonte Wirker im WZ-Gespräch. „Die Kunden des Kempener Tendyck-Standorts sind bei uns herzlich willkommen“, so Wirker. So seien zum Beispiel die Reifen von Kunden, die dort eingelagert waren und sind, weiterhin am selben Platz. Nach Angaben von Wirker können sich die Kunden nun entscheiden, ob sie die Reifen abholen und zum Lobbericher Tendyck-Standort wechseln. Oder ob sie künftig Kunde bei Awi-Mobile sein möchten. Beide Unternehmen hätten dies so miteinander vereinbart.