Neustart im Kempener Hospital

Nach dem Weggang von Chefarzt Faßbender wird die Innere Station aufgeteilt. Zwei Ärzte sollen nun kooperieren.

Kempen. Für Karl Hensel war es am Freitag an der Zeit, „mit Gerüchten rund um das Kempener Krankenhaus aufzuräumen“. Bei einer Pressekonferenz, bei der die neuen Chefärzte für die Innere Abteilung vorgestellt wurden, nahm der Aufsichtsrats-Chef der Hospital-GmbH Stellung zu verschiedenen Geschehnissen der vergangenen Monate.

So auch zur Trennung vom bisherigen Chefarzt Professor Walter Josef Faßbender, der seit Oktober nicht mehr in Kempen ist (die WZ berichtete): „Herr Faßbender hat seine Tätigkeit mehr auf Wissenschaft und Verbandstätigkeiten konzentriert.“ Dies hat sich laut Hensel nicht mehr mit der Arbeit im Hospital vereinbaren lassen.

„Nach einem Gespräch sind wir einvernehmlich auseinander gegangen“, so der ehemalige Bürgermeister. „Wir können hier schließlich kein Sponsor der Wissenschaft sein.“ Nach Angaben des Hospitals will sich Faßbender, der eine Professur der Düsseldorfer Heine-Universität hat, jetzt auf die Wissenschaft konzentrieren.

Mit Blick auf Oberarzt Dr. Johannes Ammon, der mit Faßbender das Haus verlassen hat, sagte Hensel: „Mit seiner Arbeit waren wir nicht zufrieden.“ Außerdem hätten Ammon und Faßbender gemeinsam studiert und „sehr eng zusammen gearbeitet“.

Eines der vielen Gerüchte rund ums Heilig-Geist-Hospital war, dass wegen des Weggangs der beiden Ärzte die Versorgung der Patienten auf der Inneren nicht mehr gewährleistet ist. Hensel: „Davon kann überhaupt keine Rede sein. Das haben wir mit Honorarärzten ausgeglichen.“ Im Übrigen sei der Einsatz von Honorarkräften bundesweit üblich. „Weil es zu wenige Ärzte gibt, gestaltet sich der Arbeitsmarkt derzeit so“, ergänzte Geschäftsführer Friedhelm Sicking. Hensel blickt nach vorn: „Das Hospital ist voll funktionsfähig.“

In der Inneren Abteilung gibt es einen Neustart. „Wir werden die Station in zwei Bereiche gliedern“, so Sicking. „Zur Inneren I gehören unter anderem die Bereiche der Gastro-Enterologie und der Onkologie.“ Also zum Beispiel: die Behandlung von Magen, Darm und Leber.

Neuer Chefarzt für diesen Bereich wird zum 1. Januar Dr. Oliver Schmidt Osterkamp. Der 52-Jährige wechselt vom Moerser Bethanien-Krankenhaus nach Kempen. Früher war er unter anderem für die städtischen Kliniken Krefeld — heute Helios — tätig. „Ich freue mich auf Kempen, weil wir hier moderne Wege beschreiten werden“, versprach er. Dazu gehört zum Beispiel die Anschaffung einer neuen Technik: ein endoskopisches Ultraschall-Gerät. Damit kann man im Inneren des Körpers die Organe per Ultraschall untersuchen.

Der Bereich der Kardiologie (Innere II) wird von Chefarzt Volker Schwarz geleitet. Er ist bereits seit April als Ärztlicher Leiter in Kempen. Ihm zur Seite steht als Ersatz für Ammon ein neuer Oberarzt: Dr. Hans-Jürgen Mertens. Er kommt wie Schmidt Osterkamp aus Moers.