Niers-Geflüster: Offener Niershorst erst 2015

Wegen der hohen Kosten für die Maßnahmen zur Sicherheit gibt es dieses Jahr keinen Flug-Tag. Außerdem: Markus Türk wieder beim Moers-Festival dabei, „Uda-Markt“ in Oedt geschlossen.

Foto: Baum, Manfred

Grefrath. Das Pfingstwochenende nutzen die Flugsportfreunde vom Flugplatz Niershorst gerne für ihren „Tag der offenen Tür“. Doch dieses Jahr wird die beliebte Veranstaltung nicht stattfinden. Warum? „Weil die Ausgaben und das finanzielle Risiko sehr groß sind“, sagt Heiko Meertz vom Luftsportverein Grenzland mit Verweis auf die „sehr kostenintensiven Sicherheitsmaßnahmen“.

Foto: Kurt Lübke

Seit der Loveparade-Katastrophe vor vier Jahren in Duisburg würden strengere und damit auch teurere Vorschriften gelten. „Den Tag der offenen Tür finanzieren die ansässigen Vereine. Alle Tätigkeiten führen wir ehrenamtlich aus“, betont Meertz. Und verspricht ein neues Fest im nächsten Jahr: „An alternativen Finanzierungsformen arbeiten wir, um den Tag der offenen Tür 2015 entsprechend der aktuellen Sicherheits-Regelungen wieder durchführen zu können.“

Trotz der Absage müssen Flugplatz-Besucher in diesem Jahr nicht auf das beliebte Feuerwerk verzichten. Am Sonntag soll es gegen 21.30 Uhr soweit sein, spätestens aber „bei Einbruch der Dunkelheit“. Das teilt das ausführende Unternehmen „Feuerwerk-Workshop“ mit.

Der Ausfall des Flugplatzfestes bedeutet aber nicht, dass sich ein Besuch der „schönsten Wiese am Niederrhein“, wie der Niershorst auch liebevoll genannt wird, nicht lohnt. „Im Gegenteil“, sagt Heiko Meertz, „wir bieten Rundflüge im Motorflieger an.“ Das günstigste Beispiel: 15-Minuten-Flug mit drei Passagieren; Kosten pro Person: 15 Euro. Längere Routen führen beispielsweise über den Gartzweiler-Tagebau, das Borussia-Stadion, den Kölner Dom oder den Archäologischen Park in Xanten.

Drei Jahre hintereinander ist Jazz-Trompeter Markus Türk mit der Ruhrgebiets-Big-Band „The Dorf“ beim international renommierten Moers-Festival aufgetreten. Und auch in diesem Jahr ist der Grefrather wieder dabei. Jedenfalls fast. Einen Tag bevor der viertägige Konzertreigen am Pfingst-Wochenende (6. bis 9. Juni) beginnt, wird die seit Herbst 2013 aufwendig umgebaute Festivalhalle eingeweiht. Und zwar am Donnerstag ab 19 Uhr. Beim „Open House 2014“ in der ehemaligen Tennishalle (Filder Straße 140, zwischen Eishalle und dem stillgelegten Freibad „Solimare“) gibt es ein buntes Musik- und Kabarettprogramm mit Künstlern und Gruppen aus Moers und Umgebung. Und der JuBi-Band des Luise-von-Duesberg-Gymnasiums aus Kempen. Die Junge Big Band besteht zurzeit aus 20 Schülern im Alter zwischen zehn und 15 Jahren. Sie wurde von Musiklehrer Berthold Schüßler gegründet und wird seit September 2013 von Markus Türkbetreut. „Das Repertoire besteht aus einfachen, aber pfiffigen Big-Band-Arrangements zwischen Jazz, Pop und Rock“, sagt Türk. Und verrät auch, welche Stücke am Donnerstag in Moers gespielt werden sollen: „Smoke on the Water“, „Breezin“ und „Gimme some lovin’“. Der Eintritt zum „Open House“ ist frei. Karten gibt es über das Festivalbüro der Moers Kultur GmbH per E-Mail (kim.gestmann@moers-festival.de). Achtung: Ohne Eintrittskarte oder Anmeldung gibt es wegen der begrenzten Kapazität keinen Anspruch auf Einlass.

Drehen wir das Rad der Zeit zurück: Das Mittelalter hatte ein Wochenende lang Einzug gehalten im Freilichtmuseum Dorenburg. Wie bereits berichtet, waren die Ritter, Landsknechte, Burgfräulein, Händler und sonstige mittelalterliche Gäste ziemlich begeistert. Auch Museums- chefin Anke Wielebski zeigt sich zufrieden mit dem Spektakel: „Das Wetter war auf unserer Seite.“ Und mit rund 4700 Besuchern seien zur dritten Auflage der Veranstaltung mehr als im Jahr zuvor gekommen. Bewährt habe sich auch, erstmals Samstagsabend ein Programm mit Feuershow, Tavernenspiel und Pestumzug anzubieten. So viel Zufriedenheit auf allen Seiten — das schreit natürlich nach einer Wiederholung. Auch im nächsten Jahr soll es wieder an einem Wochenende mittelalterlich in der Dorenburg zugehen, verrät Anke Wielebski.

Noch eine Meldung aus dem Niederrheinischen Freilichtmuseum: Vom 13. bis 15. Juni dreht sich im Dorenburg-Museums alles ums Grün(e). Bei der Messe „Garten-Leben“ präsentieren sich fast 120 Aussteller — so viele wie noch nie. Ein großes Pflanzenangebot mit Rosen, Schmucklilien, Geum, Kräutern und Gemüsesorten, warten ebenso auf die Besucher wie Käsevariationen und frisch gebackenes Brot, ausgefallene Gartenkeramik, Kunst und Antiquitäten, Grill-Accessoires, Gartenmöbel und -kamine, schwedisches Lakritz und zum ersten Mal die Fattoria „La Vialla“ aus der Toskana mit Wein, Oliven, Tomaten und mehr aus eigenem Anbau. Auch ein Pflanzendoktor ist vor Ort, diagnostiziert Krankheitsbilder mitgebrachter Pflanzen und gibt Behandlungstipps. Ein erkranktes Blatt oder ein Einmachglas betroffener Boden als „Mitbringsel“ reicht. Dazu bietet Garten-Leben ein tolles Programm und bezaubernde kulinarische Genüsse, locken die Veranstalter. Die Öffnungszeiten: Freitag, 14 bis 19 Uhr, Samstag und Sonntag, jeweils 10 bis 19 Uhr. Der Eintritt kostet sieben Euro, ermäßigt 5,50 Euro, für Kinder bis einschließlich 16 Jahre ist der Eintritt frei.

1999 hat Ayse Berdibey im Grefrather Ortskern an der Hohe Straße 21 a den Friseursalon des früheren, inzwischen verstorbenen Innungsmeister der Friseurinnung im Kreis Viersen, Ernst Wilbers, übernommen. Seitdem hat sie immer wieder umgebaut, modernisiert und auf inzwischen zehn Behandlungsplätze erweitert. Sieben Mitarbeiterinnen und MItarbeiter kümmern sich um die Kunden. In den vergangenen zwei Monaten wurden der Garten und die Terrasse komplett umgestaltet. Das Ergebnis: Auf einer Fläche von rund 250 Quadratmeter ist der erste Grefrather „Open-air-Friseursalon“ mit drei Behandlungsplätzen entstanden. „Unsere Kunden können draußen rauchen oder sich in den Garten zurückziehen und einfach die Natur genießen“, sagt Ayse Berdibey. Die Öffnungszeiten: montags bis freitags von 8.30 bis 18 Uhr, samstags 8 bis 13 Uhr.

Wollen Sie wissen, wie das Mittagessen im Lobbericher Rathaus schmeckt? Oder in der Gesamtschule in Breyell? Im Werner-Jaeger-Gymnasium, in Haupt- und Realschule in Kaldenkirchen? Dann müssen Sie von montags bis freitags zwischen 12 und 14 Uhr zum „Pura Vida“ in Grefrath an der Schap-hauser Straße kommen. Dort bietet Wolff Catering genau das Essen an, das es für die Nettetaler Stadtverwaltung und in fünf Schulen gibt. Hauptspeise und Co. werden für schlanke vier Euro angeboten — und zwar vegetarisch oder mit Fleisch. Am Montag gab es beispielsweise selbstgemachten Hackbraten mit Salzkartoffeln, Beilagensalat und Schoko-Pudding. Und Donnerstag steht Hamburger auf der Karte. Etwa 200 bis 400 Menüs werden pro Tag zubereitet. „Jetzt kochen wir einfach ein bisschen mehr“, sagt Reiner Wolff. Und so ganz nebenbei wird so das „Pura Vida“, das man für private Feste und Feiern mieten kann, auch besser genutzt . . .

Geschlossen ist hingegen der „Uda-Markt“ in Oedt an der Ecke Süchtelner Straße/An der Kleinbahn. Erst Mitte Dezember2013 war mit den Schwerpunkten, Obst, Gemüse, polnische und russische Spezialitäten eröffnet worden. Von Anfang an hatte es Verzögerungen gegeben. Zunächst verschob sich die Eröffnung, weil es technische Probleme mit den Kühlegräten gab. Dann dauerte es länger als geplant, bis der Imbiss mit Mittagstisch eröffnet werden konnte. Und nun das endgültige Aus — weil die Zahl der Kundennicht die Erwartungen der Betreiber erfüllte. Mit der gleichen Angebotspalette soll in Krefeld ein neuer Versuch gestartet werden. Und was passiert jetzt in den Räumlichkeiten des früheren Spar-Marktes in Oedt, der 2007 seine Pforten geschlossen hatte? „Ab 02.06.2014 Wir bauen um“, steht auf einem Zettel an der gläsernen Eingangstür. Doch zu sehen ist von außen nicht, ob sich etwas tut. Der Letzte hat wohl das Licht ausgemacht. Nach Auskunft des Inhabers der Immobilie ist ein neuer Mieter noch nicht in Sicht.