Nordstraße: Häuser statt Grünfläche

Für das ehemalige Fabrik-Areal soll ein Bebauungsplan aufgestellt werden.

Grefrath. Also doch: Lange schien es ruhig um das brache Gelände der ehemaligen Akkumulatoren-Fabrik an der Nordstraße — nun wird vielleicht eine Siedlung daraus: „Dieses Gelände kann man zu einem vernünftigen Wohngebiet machen“, warb Bernd Bedronka (SPD) am Dienstagabend.

Das sah die Mehrheit im Planungs- und Umweltausschuss auch so. Nur die FDP hätte dort lieber eine attraktive Grünanlage.

„Positiv aus städtebaulicher Sicht“ bewertete Gerald Raeth (CDU) das Vorhaben. Und das, obwohl möglicherweise der Boden des Geländes belastet ist. Doch die Bedenken wurden schon bei der letzten Sitzung im November 2010 zerstreut: „Die Sanierung dürfte maximal 400 000 Euro kosten“, hatte Bauamtsleiter Michael Räppel damals erklärt.

Der Verkauf von Baugründstücken könnte mögliche Sanierungskosten decken. Von einer „schwarzen Null“ als Ergebnis bis zu 400 000 Euro Erlös fürs Gemeindesäckel sei alles denkbar.

Wichtiger als mögliche Gewinne durch die Aufteilung in viele Grundstücke seien vernünftige Baumaßnahmen, meinte Raeth: „Bloß keine Grundstücke groß wie ein Handtuch.“

Entsprechend erinnerte Dirk Drießen (Grüne) an das Versprechen der Gemeinde, „endlich mal was für Familien zu tun“. Neben familiengerechten Baugrundstücken brachte Bedronka „die Idee von barrierefreiem und betreutem Wohnen“ ins Spiel.

Ganz anderes im Sinn hatte die FDP. Reiner Wolff: „Wir sollten eine schöne grüne Fläche lassen, die intensiv von den Bürgern genutzt wird.“ Die anderen Fraktionen jedoch hielten neue Häuser für wichtiger: Der Ausschuss beschloss gegen die Stimmen der FDP, einen Bebauungsplan Nordstraße aufzustellen.