Oedt: Junges Blut für Audrey Zwo

Viel Beifall für das Grefrather Kinder- und Jugendtheater: In der Mooren-Halle feiert „Der kleine Horrorladen“ Premiere.

Oedt. Man nehme mitreißende Musik, witzige Dialoge und eine gefräßige Pflanze. Dazu kommen engagierte Eltern, hochmotivierte junge Laienschauspieler sowie eine Regisseurin und Theaterleiterin, die Theater in der Niersgemeinde lebt und erleben lässt: Magdalena Bartkowiak. Dieser Mix ergab am Samstagabend in der Albert-Mooren-Halle eine vielbeklatschte und von Ovationen begleitete Premiere des Musicals "Der kleine Horrorladen".

Das Erfolgsstück feierte schon am Broadway vor rund einem Vierteljahrhundert Triumphe. Nicht anders auf der Oedter Bühne. "Blut für die Blüte" - mit dieser Forderung erpresst Audrey Zwo (Wilma Viefers), ein hinterlistiger Fleischfresser im Blumentopf, den schüchternen Seymour (Stefanie Bikowski). Bartkowiak gelang es mit viel Liebe zum Detail, den jungen Laienschauspielern Selbstvertrauen zu geben.

Weichei Seymour ergriff skrupellos die Chance, ein Star zu werden. Anna Kersten verkörperte gekonnt den brutalen Zahnarzt Orin, der nicht nur seine Patienten voller Wonne quälte, sondern auch an sich selbst Hand anlegte. Alan Menkens Musik wurde vom Musikverein Grefrath (Leitung: Peter Büssers) gekonnt interpretiert. Die junge Live-Band war ein verlässlicher Partner der Akteure auf der Bühne.

Die kurzweilige Inszenierung kam von der ersten Minute an bei den Zuschauern. Von einem "gelungenen Horrorladen-Kracher" sprach eine Besucherin am Ende der vielbeklatschten Vorstellung.

Einmal mehr haben sich die Eltern der Schauspieler bestens eingebracht. Sie schufen das Szenenbild und die Kostüme, die teilweise an die 1950er Jahre erinnerten.

Das Grefrather Kinder- und Jugendtheater ist in den letzten Jahren immer professioneller geworden. Dass die Schauspieler bei der Liebesgeschichte um Seymour und Audrey (Charlotte Schlimgen) im Blumenladen von Mr.Mushnik (David Pick) so gut ihre Rollen spielten, lag wohl auch an der Tatsache, dass es "ihre Musik" ist, die sie kennen und die ihnen gefällt.