Peterstraße: Lebhaftes Für und Wider zu den Neubau-Plänen
Zahlreiche Kempener statteten der Rollenden Redaktion einen Besuch ab. Die Meinungen gehen auseinander. Pro und Contra halten sich die Waage.
Kempen. Für einige Passanten gab es an der Ecke Peterstraße/Donkwall kurzzeitig nur schwer ein Durchkommen. Die Straße war gefüllt mit Menschen, die bei der Rollenden Redaktion der WZ ihre Meinung zu den Neubauplänen dort sagen wollten. Auch Vertreter der neuen Bürger-Initiative „Denk mal an Kempen“ sowie Axel Schmitz von der Firma Ralf Schmitz waren gekommen und diskutierten engagiert. Einige nutzten die Gelegenheit, einen Blick in das denkmalgeschützte Haus Peterstraße 20 zu werfen, das laut Schmitz-Entwurf abgerissen werden soll.
Für viele Kempener ist die geplante Höhe des Neubaus ein Ärgernis. „Der Bau ist überdimensioniert. Er gehört nicht an den Eingang zur Altstadt mit Petertor und Donkwall. Vier Geschosse sind zu viel“, sagte unter anderem Günter Platen, direkter Nachbar an der Peterstraße.
Auch der Stil sorgt für Unmut. Viele Bürger sorgen sich, dass die Altstadt ihr Gesicht verliert. Till und Erika Köster wohnen in einem Denkmal am Burgwall. „Wir sehen es mit Entsetzen, wie man den Charme der Stadt wegnimmt, was man da hinsetzen will.“ Sie plädieren für einen Ziegelbau, der eher zu den Häusern am Donkwall passt.
Die Großeltern von Annemie Teuwen haben im Haus Donkwall 3 gewohnt, das direkt an das Heiligenhäuschen angebaut ist. „Wenn so ein hohes Ding daneben gebaut wird, dann kommt man sich darin ja vor wie in einer Hundehütte. Ich selbst habe mit meinen Eltern noch dort gelebt bis ich etwa zehn Jahre alt war.“ Danach wurde das Haus an Hanni Paaris verkauft. Die sagt: „Ich wohne jetzt 50 Jahre darin. Mein Haus sieht wie eine Scheune aus, wenn der Neubau verwirklicht wird.“ Sie fragt, warum die Häuser nicht saniert werden könnten.
Dass der Unmut so zahlreich geäußert wird, liegt auch am Klosterhof. „Der Klosterhof ist vielen ein ‚Klotz‘ im Auge. Die Höhe des geplanten ‚Klotzes‘ auf der Peterstraße gefällt ebenfalls vielen nicht — mir auch nicht“, teilte Norbert Richter der WZ per E-Mail mit. „Hier sollte auf keinen Fall ein Riesenbau wie der Klosterhof entstehen“, sagte Babette Sauer. Es gebe genügend Beispiele in Kempen, wie Neubauten geschickt zwischen alte Häuser gebaut worden sind.
Fritz Müller fürchtet, dass ein „uniformiertes Kempen“ entstehe, wenn die Firma Schmitz überall den gleichen Stil verwende. „Kempen sollte doch individuell bleiben.“ Wie Karoline Bernards schriftlich mitteilt, will sie „nur keinen zweiten Klosterhof in Nachbarschaft von Peterturm und Kolpinghaus“. Ein Klinkerbau gefalle ihr besser als eine weiße Fassade.
Gisela Schröder, die früher mit ihrem Mann Sport Schröder an der Kuhstraße betrieb, gefällt der „Neubau in Weiß überhaupt nicht. Warum nimmt man die alten Steine vom Burgwall nicht auf und den Charakter der Altstadt?“ Sie schlägt vor, auch den Eingang des denkmalgeschützten Hauses mit einzubeziehen. „Den Klosterhof und dieses Gebäude miteinander zu vergleichen, ist unfair. Das sollte man nicht in einen Topf werfen.“
Dass an dieser Stelle etwas Neues entstehen soll, fand auch einige Befürworter: „So wie es jetzt ist, ist es ein Schandfleck. Es muss was gemacht werden“, sagte Uschi Werner, die sich aber wünscht, dass der Neubau weniger pompös und eine Etage tiefer wird.
„Ich würde mich freuen, wenn hier ein schöner neuer Bau entstehen würde. Das würde das Stadtbild aufwerten“, sagte Petra Becker. Horst Wiedeking findet es gut, dass Kempen einen Investor wie Ralf Schmitz hat: „Die Objekte sind nicht nur generationsüberschreitend, sondern überstehen aufgrund der Solidität auch Jahrhunderte.“
Der Erhalt des Denkmals ist vielen, die am Samstagvormittag beim WZ-Mobil vorbeischauten, ein wichtiges Anliegen. Marcel Rau erinnert sich an den Abriss der Häuser an der Hülser Straße. „Damals war ich zwei Jahre alt. Jetzt habe ich selbst einen Sohn in dem Alter. Ich fühle mich verpflichtet, das alte Haus zu erhalten, für die nächste Generation.“
Historiker Hans Kaiser von der Bürger-Initiative erinnerte daran, „dass die Bürger damals so gebaut haben. Das Haus ist noch vor 1776 errichtet worden.“ Dies besage das Chronogram über der Tür. Kaiser ist für den Erhalt des Hauses und eine Sanierung der Häuser rechts und links daneben.
„Ich bin erschrocken, dass es überhaupt möglich war, die ersten Planungen im Ausschuss vorzustellen“, sagte Josef Schmitz (ehemaliges Fotogeschäft am Studentenacker). Er fragt sich, ob es nur Laien im Rathaus und den Ausschüssen gebe.
Tom Wolters sieht Parallelen zwischen den Denkmal-Diskussionen Peterstraße und Zechenturm Tönisberg. „In einem ersten Schritt geht es nur um die Frage: Unterschutzstellung — ja oder nein. Und erst im zweiten Schritt fragt man: Gibt es Investoren?“ Stattdessen liefen diese Punkte aber in den Diskussionen durcheinander.
Einige Kempener befürchten, dass Wohnen in Kempen immer teurer wird — nicht zuletzt wegen solcher Neubauten. „Ralf Schmitz baut schön und wertig. Aber wer kann das bezahlen?“, fragt Helmut Schmitz. „Wir müssen auf unsere Stadt achten“, sagte Tom Engstfeld. Er weiß aus eigener Erfahrung, wie schwierig es für junge Familien ist, bezahlbaren Wohnraum — auch innerhalb des Rings — zu finden.
Astrid Hubbertz kritisiert, dass ausschließlich Wohnraum für Besserverdienende geschaffen wird: „Man lockt Menschen aus anderen Städten nach Kempen, vergisst dabei aber diejenigen, die schon lange in Kempen leben und erschwingliche Wohnungen suchen und sich solch hohe Mieten auf Grund unterschiedlichster Lebenssituationen nicht leisten können.“
Für Gisela Schulte sind in den Läden bei diesen Quadratmeter-Preisen „Leerstände vorprogrammiert“.
Heinrich Buskohl befürchtet, dass bereits alles in „trockenen Tüchern und über das Denkmal entschieden worden ist. Ich kann einen Neubau in der geplanten Höhe nicht akzeptieren.“
Werner Beckers (ehemaliger Museums-Mitarbeiter) hat selbst einmal im Haus Peterstraße 20 gewohnt. Und zwar von 1951 bis 1962. „Es wurde 1983 unter Denkmal gestellt.“
Mechthild Bieda wohnt „um die Ecke“ und möchte, dass „der Neubau dem Stadtbild angepasst und das Denkmal geschützt wird“.
Silvia V. meint, „dass man altertümlich bauen soll, so dass es zum Stadtbild passt“.
Gaby Schröder ist extra aus St. Hubert gekommen: „Es wäre schrecklich, wenn hier ein riesengroßer Klotz hingesetzt werden würde. Kempen ist doch eine schnuckelige Kleinstadt.“
Christa Hoerschkes meint: „Ich bin mit dem Neubau nicht einverstanden, es könnte netter gemacht werden.“
Kornelia Das Gupta findet es schade, „wenn die Fassade wegkäme“ und befürchtet, „dass keiner mehr kontrolliert, was und wie gestaltet wird“.
Erika Esser sagt: „Mit Parterre, erstem und zweitem Stock bin ich einverstanden. Ob das Denkmal bleibt oder nicht, dass interessiert in der heutigen Zeit doch nicht mehr.“
Ingrid Wolters, die dem nicht mehr existierenden Arbeitskreis „Stadtpflege nach Denkmalschutz“ angehört hat, erklärt, dass stadteinwärts auf der linken Seite der Peterstraße bei den Häusern in Höhe und Größe die früher dort stehenden Bauerhöfe mit ihren Toren aufgenommen worden seien. „So ein protziger Neubau würde alles zerstören, inklusive dem Blick auf das Heiligenhäuschen.“
Harry Hoff hat sein Haus am Donkwall und ist direkter Nachbar des Neubaus. Er hofft darauf, dass die Firsthöhe dem seines Hauses angepasst wird. Und er schlägt vor, zwischen einer Fassade in Weiß und Steinen abzuwechseln: „Wie es hier am Donkwall schon ist.“ Zudem hofft er, dass ihm seine große Terrasse von der Ralf Schmitz Wohnungsbaugesellschaft „nicht eingebaut wird“.
Günter Gomon meint: „Der geplante Bau passt hier nicht rein, wie schon der Klosterhof.“
Margret Deroy sagt: „Wir sind eine mittelalterliche Kleinstadt und das ist Gold für Kempen. So viele Besucher kommen deshalb hierher. Dieses Bild sollte sich durch den Neubau nicht verlieren. Wir sind hier nicht in Düsseldorf.“
Georg Feistauer hält das Denkmal für „nicht wirtschaftlich und — den Torbogen ausgenommen — für kein Denkmal. „Ich wohne selbst an der Vorster Straße in einem Denkmal geschützten Haus. Ich weiß, was es bedeutet. Ich halte die Bauten von Herrn Schmitz für sehr hochwertig. Mit gefällt, was Herr Schmitz baut und die Pläne sind auch nicht aus der Schublade gezogen. Die Höhe der Häuser stört mich überhaupt nicht.“
Peter Aartz findet, „dass die Straße etwas Neues verdient hat. Wie es jetzt ist, ist es nicht attraktiv. Aber es sollte dem Charakter der Altstadt angepasst sein — auch in der Höhe“.
Harald Richter bezweifelt, ob man so hoch bauen muss und fragt sich, ob ein Hochparterre wie beim Kolpinghaus nicht besser wäre — ohne Geschäfte. Er findet, dass die Häuser als Ensemble gesehen werden sollten, inklusive Haus Platen. Wichtig ist ihm auch: „Es soll preiswertes Wohnen dort möglich sein. Man kann auch schön und preiswert bauen.“
Renate Gehlen sagt: „Das Haus hat die Bomben des Krieges überstanden. Und nun sollen, weil es dem Profitdenken im Weg steht, die Bagger kommen. Das ist brutal und nicht richtig.“ Und weiter: „So ein Riesenbau wäre eine Katastrophe. Stattdessen sollte die Fassade kleingliedrig gestaltet werden, damit es zur Altstadt passt.“
Auch Brigitte Ley findet die Ausmaße nicht angemessen: „Schon der Klosterhof ist mir zu klotzig und zu groß. Das können Sie in Düsseldorf machen, aber nicht in Kempen.“ Zum Denkmalschutz-Aspekt meint sie: „Das sollte von unabhängigen Leute beurteilt werden.“
„Am Klosterhof sind die Linien des Franziskanerklosters aufgegriffen worden. Stilistisch ist es zwar modern, aber auch der Stadt angepasst“, sagt Fritz István. An der Peterstraße sieht er das jedoch nicht gegeben. Dort passe der Klosterhof-Stil nicht. Auch wenn er die wirtschaftlichen Interessen des Investors verstehen kann, so wünscht sich István doch eine zur Altstadt passendere Lösung.
Eckhard Hampel sagt: „Wenn man von der Vorster Straße kommt, sieht man die wunderschönen alten Fassaden, das Haus Schmitz und die Kirche.“ Das Ensemble des Entwurfs sei zu groß und zu modern. Es würde die denkmalwerten Häuser erschlagen und auch den Peterturm in den Schatten stellen. „Das Portal hier ist der Peterturm und nicht so ein unmöglich großes Haus.“ Auch die lange Front zum Donkwall hin, gefällt ihm nicht. Das müsste vielleicht mit Balkonen aufgelockert werden.
Alfons Halfmann ist der Entwurf zu bombastisch: „Den Stil des Klosterhofs kann man hier nicht ertragen.“ Der Giebel zum Donkwall sei zu breit. „Der Charakter der Innenstadt wird kaputtgemacht.“ „Diese Nüchternheit geht nicht am Eingang der Stadt.“ Stattdessen müsse man mehr auf den Bestand achten und statt mit einer glatten Fassade eher mit Verklinkerung arbeiten.
„Als Alt-Kempener war dieses Haus für mich früher als Kind schon ein Schmuckstück. Und jetzt soll das kein Denkmal mehr sein?“, ärgert sich Gerd-Gottfried Thiemann. Zwar sei das Haus von innen durch Umbauten nicht mehr in einem guten Zustand. „Aber die Fassade sollte man erhalten.“
Eine Kempenerin zeigte sich zutiefst empört über die Pläne. Sie habe selbst Erfahrungen damit, wie schwierig es ist, wenn man ein Denkmal erhalten muss. Wenn man den Abriss zulasse, werde mit zweierlei Maß gemessen.“ Man habe in der Stadt schon zu viele alte Gebäude abgerissen — zum Beispiel das alte Stadtbad und Häuser entlang des Innenrings im Zuge der Altstadtsanierung. „Man sollte alle Epochen erhalten“, sagt sie. Da gehöre auch ein solches Haus wie an der Peterstraße 20 dazu. Sonst würde das Historische, mit dem die Stadt ja auch um Touristen wirbt, nach und nach verschwinden.
„Ich finde gut, dass die Ecke gestaltet wird. Aber den Entwurf finde ich nicht gut“, sagt Otto Kraemer. Er findet, dass die kleingliedrige Fassadengestaltung der Altstadt aufgegriffen werden müsste — am Grachtenpark sei das zum Beispiel gelungen. „Das erschlägt die kleinen Gebäude und ist kein gutes Eingangstor.“ Otto Kraemer und Reinhild Klager wohnen am Donkring und haben Erfahrungen mit dem Sanieren eines Denkmals. „Wir freuen uns daran, dass die Fronten sehr unterschiedlich gestaltet sind.“ Alt und Neu zusammenzubringen sei die Herausforderung, der sich die Architekten stellen müssen. Reinhild Klager sieht es zudem kritisch, dass dort neue Läden entstehen sollen, obwohl es bereits viel Leerstand in Kempen gibt. „Dieser Leerstand muss erst aufgefüllt werden.“ Außerdem müssten die Mieten bezahlbar bleiben.
„Die alte Fassade sollte integriert werden“, findet Roland Hanka mit Blick auf die Peterstraße 20. Auch solle das Gebäude nicht so hoch werden. Ein riesiger Kasten würde alles erdrücken. Der Klosterhof sei schön, aber auch dieser sei für Kempen viel zu hoch.
Die Peterstraße soll ihr Gesicht behalten, findet Maria Gomon, die nach 43 Jahren wieder nach Kempen zurückgekehrt ist. Sie weiß aus eigener Erfahrung, wie schwierig es ist, in Kempen eine bezahlbare Wohnung zu finden.
Edith Schmitz von der Peterstraße freut sich, dass sich so viele Menschen für das Thema interessieren. Sie hält von einem großen weißen Klotz an dieser Stelle nichts. „Da sollte man schon etwas sensibler sein. Es muss hierhin passen“, findet sie.
Zu hoch ist der Entwurf, findet Klaus Postma. Und eine Idee dezenter sollte es sein.
Klaus Thomas schreibt der WZ: „Was soll das Gezeter. Trotz Denkmalschutz aber mit geringen Einschränkungen wird Ralf Schmitz sein Ziel erreichen und den Neubau hinsetzen, und wieder mit Ladenlokalen, die keiner braucht.“
Andrea Renz schreibt: „Komme eben von Tchibo, wo es eine Dissirunde gab: Grachtenpark - Plural - nicht mal eine, Park noch viel weniger. Kloster - nicht mehr zu sehen und Hof gibt es nicht. Daher der Vorschlag, dem alle zustimmten, endlich mal einen richtigen, wahren, passenden Namen für Objekt Peterstr. zu nehmen: PROTZKLOTZ!!!“
Christa Strux meint: „Ich finde es grundsätzlich gut, dass an Stelle der vorhandenen Gebäude etwas Neues errichtet werden wird. Das vorgestellte Gebäude gefällt mir vom Stil her recht gut; allerdings halte ich die Gebäudehöhe der geplanten Neubebauung für viel zu hoch. Eine Etage weniger täte meiner Ansicht nach dem Bauwerk gut und würde damit optisch besser zum Stadtbild passen.“
Edgar Renz findet: „Was nicht passt - der Fa. Shmitz - wird passend gemacht; wie schon vermutet, wird Peterstr. 20 dem Erdboden gleich gemacht und der neue Riesenklotz wird auch garantiert höher als Platen und „passt“ - wenn möglich - noch schlimmer in das Bild einer mittelalterlich Kleinstadt wie der euphemistisch genannte „Klosterhof“!
Wolfgang Peters: „Wie eigentlich immer im Leben, so hat auch diese Diskussion zwei Seiten, die zu beachten sind. Da ist zunächst einmal der Unternehmer Schmitz, der unter marktwirtschaftlichen Aspekten handelt. Er will also Umsatz sprich Gewinn machen und zudem an Reputation gewinnen, was in der Folge zu weiteren Einnahmen führt. Dies ist zunächst nicht zu beanstanden. Da ist aber auch auf der anderen Seite das Gesamtbild einer hochgeschätzten Kleinstadt, das es mit Vorsicht, Umsicht und Weitsicht zu behandeln und zu gestalten gilt. Dies sollten sich übrigens auch unsere maßgeblichen politischen Gremien auf die Fahnen schreiben. Und da ist schließlich auch die öffentliche Wahrnehmung. Der Bürger vermutet in diesem Projekt eine Besserstellung des Hauses Schmitz, was inakzeptabel wäre. Mein Vorschlag zur Wahrung möglichst aller Interessen: Neubau nach den Vorstellungen der Fa. Schmitz bis auf die Höhe des Platenhauses unter Einbeziehung und Erhalt des denkmalgeschützten Eingangsbereiches des Hauses Nr. 20. Der Markt wird regeln, ob und inwieweit zusätzliche Gewerbeflächen in der Peterstraße und der Kempener Innenstadt überhaupt erforderlich sind. Zu befürchten sind m.E. jedoch in der nahen Zukunft steigende Mietpreise, wie ich dies auch beim Projekt Klosterhof bereits vermute.“
Hans Palm vom Nabu Kempen findet: „Es hat zwar nichts mit Natur- und Umweltschutz zu tun, trotzdem machte der Nabu Kempen dem Denkmalamt - Herrn Schaaff den folgenden Vorschlag: Man könnte der Fa. Schmitz KG in der zu erwartenden Baugenehmigung zur Auflage machen, den denkmalgeschützten Giebel des Hauses Nr. 20 in die Neubaufassade zu integrieren. Antwort Schaaff: Dieser Aspekt wurde bereits bei den Diskussionen in Erwägung gezogen. Der NABU meint, dass sich diese Variante gegebenenfalls zu einer Touristenattraktion entwickeln könnte.“
Rainer Minten: „Das denkmalgeschützte Haus Nummer 20 ist sehr erhaltungswert ohne das fehlt ein schöner Teil der Stadt. Es kann auch nicht richtig sein, dass egal was für eine Baugesellschaft kommt und preiswerte ältere Häuser kauft nur mit den Ziel diese abzureißen um so auf den Grundstücken möglichst große hohe nicht ins Umfeld passende Gebäude zu bauen . Firma Schmitz wusste, was sie dort kauft, und hätte vor dem Kauf bei der Stadt vortragen können, dass sie die fünf Häuser nur kaufen wird, wenn ihr ein Abriss inklusive Denkmal schriftlich zugesagt bzw. genehmigt wird. Diese Möglichkeit hat die Firma nicht genutzt und so gilt für sie nun der Grundsatz alle fünf Häuser so instand zuhalten, dass davon keine Gefahr hervorgeht.
Peter Amelang schreibt der WZ: „Ob nun das Haus Nr. 20 wirklich schützenswert ist, ist fragwürdig. Aber der Neubau (Animation) macht wirklich die ganze Ecke und das Heiligenhäuschen platt. Meines Erachtens sollte die Fa. Schmitz mindestens auf eine Etage verzichten! Weiterhin würde ich einer Abrissgenehmigung nur zustimmen, wenn Herr Schmitz sich bereit erklärt eine großzügige Spende zugunsten „sozialen Wohnungsbaus“ (Wohnungen für ältere Mitmenschen) zu leisten oder irgendwo in Stadt-Zentrum-Nähe (Heyerdrink, altes Tankstellengelände) einen sozialen Wohnkomplex für „Single — ältere Menschen“ bauen! Das Leben ist nun Mal ein Nehmen und Geben!
Gisela Schürmanns findet: „Seit meiner Geburt vor 51 Jahren lebe ich in Kempen, davon auch einige Jahre auf der Peterstraße. Da ich in Düsseldorf arbeite, bekomme ich oft Besuch aus der Großstadt. Kempen gefällt sehr, besonders wegen seines Charmes. Die hübschen Straßen, die Fußgängerzone, liebevoll renovierte Altbauten… Sollte sich jedoch jetzt nach und nach das Stadtbild durch bombastische Neubauten wie die Art des Klosterhofes oder das geplante neue Objekt auf der Peterstraße in Richtung Großstadt verändern, wäre das sehr schade. Der gewisse Charme ginge verloren. Ohne Frage ist der Baustil an und für sich ganz hübsch. Doch bitte für eine so schöne Stadt wie Kempen eine Etage tiefer! Denn Kempen ist nicht Düsseldorf oder Frankfurt oder Berlin.“
Helmut Dalitz meint: „Erstens kann das denkmalgeschütze Haus in die Planungen eingebaut werden. Herr Schmitz als „Sohn“ der Stadt Kempen sollte es können. Zweitens ist der Baukörper um eine Etage zu hoch. Siehe Klosterhofs rechter Baukörper zur Burgstraße. Drittens sind die Planungen für die untere Ebene (es sollen Läden entstehen) überflüssig. Wer soll denn diese Läden mieten? Viertens sollten im Untergeschoß auch Wohnbereiche planerisch erstellt werden können. Alles ist machbar! Ich hoffe, dass die zuständigen Stellen im Rat der Stadt über eine bessere, ansprechendere Architektur (im Einklang mit dem Gesamtbild der Altstadt) entscheiden werden.“