Protest gegen Fusionspläne

St.Josef plant für Montag eine Demonstration vor dem Aachener Dom.

<strong>Kempen. Der Widerstand der Pfarre St.Josef gegen die für 1.Januar 2010 geplante Fusion mit den Gemeinden St.Mariiae Geburt und Christ-König wächst weiter. Für Ostermontag ist eine Demonstration in Aachen geplant. Um 11Uhr versammeln sich die Gemeindemitglieder vor dem Dom. Andere Pfarrgemeinden können sich den Kempener Protestlern anschließen. Die Gemeindemitglieder von St.Josef haben Angst. Viele sind wütend und verletzt. Sie können nicht verstehen, warum ihnen die Selbstständigkeit genommen werden soll. Die Zahl der Pfarrangehörigen sei in den letzten Jahren gestiegen. Einen Priester, der durch die Fusion entlastet werden könnte, gäbe es seit dem Weggang von Werner Rombach im vergangen Jahr auxh nicht mehr. "Keiner wird mir die Vorteile dieser Zwangs-Fusion erklären können", sagt Peter Holtermann. Seit 39Jahren gehört das Pfarrgemeinderats-Mitglied der Kamperlingser Kirche an. "Wir identifizieren uns alle stark mit St.Josef. Und das soll uns nun genommen werden." Holtermann und seine Familie engagieren sich für die Gemeinde. "Dem Bischof geht es nur darum, dass unsere Lebensräume nicht mehr klar begrenzt sind. Aber was ist mit unserem Glaubensraum?", fragt der Biologe. Dieser sei wahrscheinlich bei allen der 4200Gemeindemitglieder fest in St.Josef verankert. So wie sich auch die 5800Christen von St.Mariae Geburt und den 4200Gläubigen von Christ-König in ihren Gemeinden zu Hause fühlen. Beunruhigt sind die Kamperlingser nicht nur wegen des finanziellen Aspektes der Fusion. "Wir müssten sicherlich über personelle Veränderungen nachdenken", sagt Maria Birmes, stellvertretende Kirchenvorstands-Vorsitzende. Sorgen machen sich die Gemeindeverantwortlichen, darunter Rudolf Müller, Vorsitzender des Kirchenbau- und Fördervereins, auch um die Ehrenamtlichen. "Wir haben in den vergangenen Jahren über 800 000 Euro aufgebracht. Das wäre ohne das Engagement nicht gegangen", sagt Müller. Seine Hände zittern, während er redet. Ihm geht der Rummel sichtlich an die Nieren. "Wie weltfremd muss jemand sein, der glaubt, die Existenz unserer Gemeinde vernichten zu können, ohne dass das Leben in ihr zusammenbricht", sagt er.Grundsätzlich seien die Kamperlingser aber nicht gegen die Fusionspläne. "Für manche Gemeinden ist es sicherlich richtig. Aber gegen den Willen der Basis sollte so nicht gehandelt werden", sagt Ina Germes-Dohmen, Vorsitzende des Pfarrgemeinderates. Laut Bischof Mussinghoff mache man sich am Eibenweg umsonst Gedanken. Durch die Fusion solle die Gemeinschaft der Gemeinden gestärkt werden. "Zum anderen soll mit dem Verlust des bisherigen Status der Pfarrei keinesfalls das Leben und die Möglichkeiten als christliche Gemeinde, Schaden nehmen", so der Bischof in seinem Schreiben.

Zwangs-Fusion

Bischofsbrief Am 6.März erreichte die drei Kempener Gemeinden ein Schreiben des Bischofs, dass sie nicht nur eine Gemeinschaft der Gemeinden bilden, sondern sich zu einer großen Gemeinde zusammenschließen sollen.

Demonstration Montag, 11 Uhr, am Aachener Dom.

Infos Ina Germes-Dohmen, Tel. 02152/519613