Reinigungs-Misere in Nettetal: Schulen bis 30.April sauber?

Die Klagen reißen nicht ab. Trotzdem glaubt die Putzfirma, die Lage bis zum Stichtag in den Griff zu bekommen.

Nettetal. Das Ultimatum läuft: Bis zum 30.April müssen die Schulen der Seenstadt sauber sein. Dies sagte Richard Matthaei, Geschäftsführer der Reinigungsfirma Gewa (Oberhausen) bei der ersten Sitzung des Ausschusses für den neuen Nette-Betrieb zu.

"Das Thema ist ein Dauerbrenner. Wir dürfen aber trotz aller juristischen Argumente über Sinn und Notwendigkeit des Ausschreibungsverfahrens unsere Zielsetzung nicht aus den Augen verlieren: Wir möchten saubere Gebäude haben." So leitete Auschuss-Vorsitzender Günter Werner (CDU) in das Thema ein.

Die Beigeordnete Susanne Fritzsche räumte ein, dass es immer noch Beschwerden von Schulen gebe: zu oberflächliches Reinigen, Räume vergessen, "Ecken rund gewischt".

Die Hauptursachen der Mängel: Durch einen Widerspruch sei der Auftrag an die Gewa spät vergeben worden. Und die vorher zuständige Firma habe zum Schluss nicht (mehr) so sauber gereinigt, wie es sein sollte.

Jetzt habe man sich mit der Gewa geeinigt: Die für die Sommerferien vorgesehene Grundreinigung erfolge Stück für Stück bereits in den Osterferien. Matthaei versprach saubere Schulen bis zum 30.April 2008. Und: "Ich denke, wir sind jetzt auf dem richtigen Weg!"

Hans Vyver (SPD) wollte wissen, wie es zu der Misere kommen konnte. Ingo Heymann (CDU) lehnte eine "Vergangenheitsbewältigung" ab. Alle Fraktionen hätten sich vor einem Jahr für die Neuausschreibung der Reinigung entschieden.

FDP und Grüne lehnten ebenfalls rückschauende Schuldsuche ab. Und Fred Heyer (Grüne) wollte wissen: "Was ist, wenn die Gewa es nicht bis zum 30. April schafft, alles sauber zu kriegen?"

"Wenn es nicht klappt, müssten wir kündigen", so Fritzsche. Danach müsse neu ausgeschrieben werden. Was dann passiere, wisse man nicht. Fritzsche: "Dann sind wir vielleicht in einem Jahr so weit wie heute."

Als die SPD fragte, wie man "künftig vermurksten Ausschreibungen vorbeugen könne", wurde Christian Stein (CDU), damals SIM-Ausschuss-Vorsitzender, energisch: "Die Ausschreibung war nicht vermurkst, die war in Ordnung. Es hapert bei der Ausführung und Umsetzung. Das soll jetzt nachgebessert werden."