St. Hubert: Scheue Rehe fürchten die Silvester-Raketen

Im Gehege mitten im Ort herrscht am Mittwoch großes Zittern. Ferner: Weihnachtsmannfreie Zone, Zaun zerstört, Grünkohl & Wurst.

St.Hubert. Regen Gebrauch machen die Besucher des Hirschgeheges hinter der Sparkasse an der Hauptstraße 19 von der Aufforderung, Kastanien, Eicheln und Nüsse am Gehege für die Tiere abzugeben. An der Glastür der Sparkasse hängt jetzt ein entsprechendes gelbes Schild. Besonders Nüsse baumeln säckeweise an der Backsteinmauer neben dem Damwild-Revier. Für Kinder ist ein Besuch des Geheges um diese Jahreszeit besonders lohnenswert, zumal noch Ferien sind. Der Hirsch ist immerhin das St.Huberter Wappentier. Doch die Tiere sind bei der momentanen Silvester-Böllerei besonders scheu. Wer ihnen einen Besuch abstattet, muss schon Geduld mitbringen...

Wo feiern die St.Huberter ins Neue Jahr? In den Traditions-Gaststätten Poststuben-Zens und Leyers-Mehl rund um die Pfarrkirche knallen die Sektkorken und zuvor wird kräftig aufgetischt. Allerdings dürfte es in beiden Lokalen schwierig werden, noch ein freies Plätzchen zu finden. "Ein paar Gäste geht immer noch, aber es wird sicher eng", sagt Annemie Zens. Nicht viel anders sieht es bei den Voescher Junggesellen aus, die am Mittwochabend im Bürgerhaus eine Silvester-Sause veranstalten. "Das ist eine interne Feier für viele Voescher, die wir jetzt im dritten Jahr veranstalten", sagt Junggesellen-Vorsitzender Martin Ingendae. "Viele Voescher" heißt konkret, dass mehr als 200 Gäste am Mittwoch ins Bürgerhaus strömen.

Es ist kalt und ruhig am Kendel. Verdächtig ruhig. So ruhig, dass Schläger vor lauter Langeweile am Wochenende einen Gartenzaun am Hahnendyk auf Höhe Haus Nr.1 auf 15 Metern umgetreten und an der Telefon-Station am Bus-Stopp Hohenzollernplatz19 vor der Schule den Hörer zerstört haben.

Trotz Temperaturen unter dem Gefrierpunkt ist das DFB-Minispielfeld am Sportzentrum Stendener Straße beim Kicker-Nachwuchs nach wie vor ein Hit. Einziger Wermutstropfen: Die Ballermänner sollten mal Getränkeflaschen und Chipstüten in die bereitgestellten Mülleimer werfen. Statt dessen fliegt viel Müll rund um die Anlage rum.

Apropos Müll: Als solchen muss man auch bezeichnen, was einige in die Tüten gesteckt haben, die an den Kleidercontainern stehen. Am Edeka-Heinböck ist es schlimm, dort fliegen die Fetzen bis auf die benachbarte Wiese.

Kurt Bagdowitz, der am Mittwoch biblische 97 wird, ist selbst nicht mehr in der Lage, sich um seine restlichen drei Bienenvölker zu kümmern. Mittlerweile hat seine Frau Ruth die Völker übernommen. Doch Kurt Bagdowitz möchte das komplette Imker-Inventar mit allen Geräten verkaufen. Kontakt: Hahnendyk 9, Tel. 02152/7923.

Das passt zu Silvester: 2009 kommt ein neuer Glücksbringer ins Haus: Schornsteinfeger Andreas Bouten kehrt künftig am Kendel die Kamine. "Das ist eine nette Ecke hier", freut sich der Wachtendonker auf seinen neuen Bezirk, den er von Lothar Leiditz übernimmt. Der geht nach 15 Jahren Dienst in St.Hubert in den Vorruhestand. Andreas Bouten hat 1992 seinen Meister gemacht und 1998 eine Zusatzausbildung zum Energieberater absolviert. Der neue Schornsteinfeger, zu dessen Bezirk auch Tönisberg gehört, ist ledig. "Aber in festen Händen", versichert der 39-Jährige.

Jetzt nadelt’s in vielen St.Huberter Wohnzimmern. Zurück zur Natur, heißt es nun für den Tannenbaum, der uns über die Weihnachtstage manch schöne Stunde beschert hat. Die Katholische Jugend- KJG, Junggesellen, Messdiener und Pfadfinder- holen das Nadelholz gerne ab, und zwar am Samstag, 10.Januar, gegen eine Gebühr von drei Euro. Dieses Geld kommt sozial Schwachen zugute. Anmeldung unter Tel.02152/961708 oder 8760463.

Zur Erinnerung: 100Jahre ist die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) aus St.Hubert anno 2008 geworden. Damit die Bewegung 100 weitere fruchtbare Jahre erlebt, laden der Vorsitzende Willi Rüther und seine KAB zum Grünkohlessen. Das findet im Zuge des traditionellen Neujahrstreffens statt, und zwar am 9.Januar ab 18Uhr im Gasthaus Nellessen in Unterweiden. In den dortigen Feldern gedeiht der Kappes tatsächlich am fruchtbarsten.

Toller Service "zwischen den Jahren": Am Montag hatte die Metzgerei Schulte an der Hauptstraße 7 ausnahmsweise geöffnet. Normalerweise bleibt die Pforte an der Hauptstraße7 montags geschlossen. So konnten sich die St.Huberter für die kalten Tage mit frischer Wurst eindecken oder einen saftigen Silvesterbraten bestellen. Das Angebot wurde auch prompt prima angenommen- viel Betrieb an der Schulte-Theke.

Das Kunstcafé Sabo, AnEulen 7, ist jetzt zwar ein paar Tage geschlossen. Dennoch sollten Freunde von Kultur und Kulinarischem sich überlegen, fürs Neujahrs-Frühstück in der ehemaligen Bilderleisten-Fabrik van Leendert ein Ticket à 17,50Euro zu lösen. Das Frühstück, zu dem der Italo-Barde Roberto Falcone Sanftes vom Sporn des Stiefels singt, ist am Sonntag, 18.Januar, 10Uhr.

St.Hubert ist jetzt weihnachtsmannfreie Zone. Zumindest der katholische Teil. Dafür wirbt jetzt plakativ der Schaukasten vor der Pfarrkirche. Dahinter steckt eine Initiative des Bonifatiuswerks. Die Aktion wurde 2002 ins Leben gerufen und möchte dazu beitragen, den Nikolaus wieder in den Vordergrund zu stellen und einer Verwechslung mit der populären Kunstfigur des Weihnachtsmannes entgegen zu wirken. Bange Frage: Darf der Weihnachtsmann nächstes Jahr denn noch zum Weihnachtsmarkt?

Hat da jemand falsch gezählt? Vor einigen Wochen hat die Stadt die Pergola auf dem Pkw-Stellplatz Kirchplatz zum Bongartzgässchen hin erneuert. Immer noch fehlt aber ein dicker Holzbalken...

Thema Schild: Auf der Bellstraße gibt es künftig eine einheitliche Rechts-vor-Links-Regelung. Viele hatten sich gewundert, dass am Borgesweg die Vorfahrtsstraßen-Regelung gilt, wohingegen ein paar Meter weiter ortseinwärts am Velbuschpfad rechts-vor-links immer wieder Irritationen auslöst. Sobald der Borgesweg im Zuge der Neubaugebiets-Erweiterung ausgebaut wird, wird auch dort rechts-vor-links gelten.

Der Berg ruft! Im Sommer bietet die KJG für Zehn- bis 14-Jährige ein Ferienlager in Österreich. Vom 1. bis 15.August geht es nach Saalbach-Hinterglemm. "Wer Spaß daran hat, zwei aufregende Wochen mit Gleichaltrigen in den Bergen zu verbringen und dort den Lageralltag mit zu gestalten, sollte sich anmelden", sagen die Betreuerinnen Kerstin Wolters und Anja Thiele. Kosten: 410 Euro. Anmeldung am Samstag, 17.Januar, um 15 Uhr im Marienheim am Kirchplatz2. Infos unter Tel.02152/962273.