Segen für das Bundeskanzleramt Sternsinger aus St. Tönis fahren nach Berlin
Tönisvorst · Seit dem 3. Januar sind in St. Tönis die Sternsinger unterwegs. Für vier Jungen und Mädchen geht es nun sogar nach Berlin: Beim Empfang bei Bundeskanzler Olaf Scholz werden sie Lieder singen und den Segen bringen.
Jedes Jahr besuchen Sternsinger aus allen Bistümern in Deutschland das Bundeskanzleramt in Berlin und bringen den Segen „Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus“. In diesem Jahr sind auch die Geschwister Nelly und Nick Wagner sowie Franziska und Johannes Meyer aus St. Tönis mit dabei. Beim Empfang mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) werden sie zusammen mit über hundert weiteren Sternsingern drei Lieder vortragen. „Die Lieder waren für uns alle neu, die mussten wir erst einmal gemeinsam einstudieren“, erzählt Agnieszka Wagner, die ihre Kinder zusammen mit Monika Meyer nach Berlin begleitet.
Nach Berlin ging es für die Tönisvorster bereits am Sonntag, denn in der Hauptstadt wartet auch ein kleines Kennenlernprogramm auf die Sternsinger. Am Montagmittag folgt dann der Besuch bei Olaf Scholz. Dort gibt es ein etwa dreiviertelstündiges Programm mit dem Bundeskanzler. Zudem findet ein Fototermin statt, bei dem jede Sternsingergruppe ein Foto mit Scholz machen kann.
Vorfreude auf Berlin und
auf den Bundeskanzler
„Ich freue mich sehr, den Bundeskanzler zu treffen. Ganz besonders ist für mich auch, dass wir mit Bussen der Bundespolizei fahren werden“, blickt Johannes dem Treffen gespannt entgegen. Auch seine Mitreisenden freuen sich auf den Besuch bei Olaf Scholz. Aber auch auf Berlin ist die Vorfreude groß. „Ich wollte schon immer einmal nach Berlin. Besonders freue ich mich darauf, das Brandenburger Tor zu sehen“, erklärt Nelly. In Berlin möchten die sechs nicht nur den Bundeskanzler besuchen. Auch eine Stadtrundfahrt und der Besuch des Olympiastadions stehen auf dem Programm. „Dazu haben wir unseren Aufenthalt extra um einen Tag verlängert, schließlich sollen die Kinder auch etwas von Berlin sehen“, sind sich die beiden Mütter einig.
Die Gruppen, die den Bundeskanzler treffen dürfen, werden jedes Jahr ausgelost. „Ich habe im ‚Sternsinger-Magazin‘ davon gelesen und mich einfach beworben“, berichtet Meyer. Dass die Tönisvorster eine Zusage des Kinderhilfswerkes, das die Sternsingeraktion organisiert, bekamen, hat alle überrascht. „Es bewerben sich so viele Gruppen, ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, dass wir ausgewählt werden“, erzählt Meyer. Die Freude bei allen Beteiligten war daher umso größer.
Mit den Sternsingern der St.-Cornelius-Gemeinde repräsentiert damit zum ersten Mal eine Gruppe aus St. Tönis das Bistum Aachen in Berlin. Zu diesem Anlass gibt es sogar ganz neue Kostüme für die Sternsinger vom Niederrhein. „Meine Mutter hat uns extra für diesen Anlass neue Gewänder genäht“, freut sich Wagner.
Bis zur Abfahrt nach Berlin waren Nelly, Nick, Johannes und Franziska noch mit ihren alten Kostümen in St. Tönis unterwegs und erfreuten die Menschen mit ihrem Besuch. „Es macht uns Spaß, als Sternsinger durch St. Tönis zu ziehen und auch zu singen und den Text aufzusagen“, erzählen Nick, der als Sternträger unterwegs ist, und seine Schwester. Johannes ergänzt: „Es ist toll, dass wir mit unserer Aktion Menschen helfen können, die nicht so viel Geld haben.“
Alle drei sind schon mehrere Jahre als Sternsinger aktiv. Für Franziska ist es sogar schon das siebte Jahr, in dem sie für das Kinderhilfswerk Spenden sammelt. „Manche Menschen stehen mit Tränen in den Augen an der Tür und freuen sich sehr, wenn wir kommen. Das ist schon sehr bewegend und auch für die Kinder eine positive Erfahrung“, ergänzt Wagner, die seit 2018 die Sternsingeraktion betreut.
Die Aussendung der Sternsinger der Pfarre St. Cornelius fand am 3. Januar statt. In St. Tönis zogen in den vergangenen Tagen insgesamt 60 Kinder, verkleidet als Caspar, Melchior und Balthasar, durch den Ort, um Spenden zu sammeln. Das bereits 66. Dreikönigssingen steht in diesem Jahr unter dem Motto „Gemeinsam für unsere Erde – in Amazonien und weltweit“. Dabei soll der Schutz von Umwelt und Kulturen rund um den Globus im Mittelpunkt stehen. Besonders im Fokus liegt in diesem Jahr Amazonien.