Umzüge der Narren in Vinkrath und Oedt

In Vinkrath und Oedt sind die Jecken unterwegs. Zudem: Ex-Hundeladen wird Wohnung, Nachfolger für Pizzeria gesucht.

Foto: grhi

Grefrath. Rund 1000 Teilnehmer haben sich für den Vinkrather Rosenmontagszug angemeldet — etwa gleich viele wie vor zwei Jahren. „24 Gruppen ziehen mit, darunter zehn Wagen“, sagt Ralf Grajkowski, Vorsitzender des Kinderkarnevalsvereins Vinkrath (KKV). Der Freundeskreis „IGAS“ kommt mottomäßig „aus dem All“, während die Grefrather Landjugend als „Wikinger“ unterwegs sind. Engel und Teufel sind die Alten Herren und Freunde von SuS Vinkrath. Für Musik sorgt das Vinkrather Trommlercorps. Aufstellung ist um 10.11 Uhr am Tetendonk, Abmarsch ist um 11.11 Uhr. Es geht über Mörtelsstraße, Am Graben, Mörtelsstraße, Dorfstraße und Friedhofsweg zum Festzelt auf dem Gelände der ehemaligen Schleuderschule am Rütersend. Nach dem Umzug gibt es Musik und Tanz im Zelt. Doch bis es soweit ist, stehen für das Kinderprinzenpaar Niklas I. und Janina I. noch viele jecke Termine an, unter anderem der Karnevalsabend am Nelkensamstag ab 20.11 Uhr sowie die Kindersitzung am Tulpensonntag ab 14.11 Uhr — beide ebenfalls im Vinkrather Festzelt.

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„Die Üdsche Jaas treckt weer“: Am Nelkensamstag gibt es erneut einen närrischen Umzug, zu dem sich die Jecken „bis zu diesem Tag anmelden“ können, so Mitorganisator Werner Hörschkes. Bislang haben sich 36 Gruppen angesagt, darunter diverse Landjugenden, die Kempener Showband, das Grefrather Karnevals Komitee (GKK) und das Team der Oedter Metzgerei Heiss, das im Oranje-Look die Straßen unsicher machen will.

Die wichtigste Neuerung ist der Startpunkt: Dieser liegt erstmals nicht in Oedt, Am Schwarzen Graben, sondern in Mülhausen, An der Marienschule. „Aufstellung ist ab 13.11 Uhr, Zugbeginn um 14.11 Uhr“, sagt Hörschkes. Veranstalter ist die Interessengemeinschaft Ortsleben Oedt/Mülhausen, die auch Gema-Kosten und Zugversicherung für alle Teilnehmer trägt. Wurfmaterial bezahlt jeder selber. Wer also noch dabei sein will, meldet sich bei Hörschkes: Tel. 0173/5123 119.

Der Zugweg im Detail: An der Marienschule, Kirch-, Haupt-, Johannes-Girmes-, Vitus-, Weber-, Dietrich-Girmes-, Johannes-Girmes-Straße, Kirchplatz, Hoch-, Johann-Fruhen-, Amsel-, Süd-, Hochstraße, Mühlengasse, Am Schwarzen Graben, wo sich der Zug auflöst. Am schwarzen Graben findet auch die Abschlussfete statt. Und ab 17 Uhr wird in der Albert-Mooren-Halle gefeiert. Vitus-Schützen, Borussia, Kolpingsfamilie und der Oedter Löschzug laden ein.

Einen Tag später geht es schon weiter. „150 Kinder stehen am Tulpensonntag bei unserer Kindersitzung in der Albert-Mooren-Halle am Niedertor 8 auf der Bühne“, verrät Birgit Stenmans, Vorsitzende der Oedter Kolpingsfamilie. Von 15 bis 18 Uhr geht es dort närrisch zu. Zu den Aktiven gehören unter anderem die Gemeinschafts-Grundschule, die Kinder des St. Vitus-Kindergartens, die Zirkus- und Hip-Hop-AG der Offenen Ganztagsschule, das örtliche Tanz- und Gymnastikstudio „Kurvenreich“ sowie Gäste aus Kempen und Aldekerk. „Natürlich hoffen wir nun, dass viele Zuschauer den Weg in die Mooren-Halle finden“, wirbt Stenmans für die Sause. Nach jedem närrischen Drittel wird Süßes von der Bühne geworfen — und das bei freiem Eintritt!

Nicht wundern sollte sich, wer an den jecken Tagen über ungewöhnliche Instrumente stolpert. „Schuld“ daran ist Kevin Gröwig vom Niederrheinischen Freilichtmuseum. Der Museums-Pädagoge hat am Sonntag nicht nur mit Kindern „Teufelsgeigen“ gebastelt, sondern ihnen auch noch einen Tipp gegeben: Mit Wasserglas, Strohhalm und Luftballon lasse sich wunderbar das traditionelle, karnevalistische Lärminstrument „Rommelpott“ nachbauen. Dabei wird der Luftballon über ein bis zur Hälfte gefülltes Wasserglas gespannt. Wenn man den Strohhalm dann durch den Luftballon sticht und auf und ab bewegt, entsteht ein lautes Geräusch, das dem Brummen eines Dudelsacks ähneln soll. „Früher wurde anstelle des Luftballons eine Schweineblase verwendet. Aber das finden heute viele ekelig“, erklärt Gröwig. Viele Eltern werden es ihm danken.

Ende des vergangenen Jahres war Barbara Münzenberg, neue Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Grefrath, in der Oedter Kirche am Bergweg ins Amt eingeführt worden. Da liefen im 50 Jahre alten Pfarrhaus in Grefrath noch die Renovierungsarbeiten. Die sind inzwischen abgeschlossen und Barbara Münzenberg ist von Krefeld nach Grefrath umgezogen — in jenen Ort, in dem ihr Vater schon vor mehr als 50 Jahren als erster Pfarrer der Kirchengemeinde gewirkt hat.

Im Herbst 2013 ist „Ute’s Hundeladen“ von der Hochstraße 7 in Oedt zum Deversdonk nach Grefrath umgezogen. Inzwischen tut sich was im ehemaligen Ladenlokal: Es wird zum Wohnraum umgebaut. Das große Schaufenster ist bereits entfernt und durch deutlich kleinere Fenster ersetzt worden.

Und auch einige Meter weiter in Richtung Süden sind Handwerker aktiv: Das Gebäude Hochstraße 25, in dem ehedem das Lederwarengeschäft der im Dezember 2012 verstorbenen Ina Recken war, wird energetisch saniert. Derzeit sind Dachdecker zu Gange. Bereits geräumt hat die Sanitär-Firma Erens die Schaufenster, die sie bisher als Ausstellungsfläche genutzt hatte. Aber das Ladenlokal im Erdgeschoss soll erhalten bleiben.

Neuigkeiten gibt es auch aus dem Nachbarhaus Hochstraße 23 . DiePizzeria „Bella Cava“ hat offiziell rückwirkend zu Ende 2013 den Betriebaufgegeben. Aber Gäste wurden dort schon Monaten vorher nicht mehr bedient. „Wegen Krankheit“, wie ein handgeschriebener Zettel in einem der Fenster verriet. Inzwischen wurden der Pizza-Ofen und Teile der Einrichtung ausgeräumt. Doch die Zeichen stehen auf Fortsetzung. „Es soll weitergehen, am liebsten mit einem italienischen Restaurant“, sagt die Oedter Besitzerin der Immobilie. Es gebe Verhandlungen, aber noch sei keine Entscheidung gefallen.