„US-Car- & Bike-Show“: Autos aus einer anderen Zeit
Liebhaber der amerikanischen Schlitten zeigten am Samstag ihre Schätze an der Eissporthalle.
Grefrath. Rock’n’ Roll, Pettycoat, Elvis-Tolle, das alles war nur die passende Kulisse für amerikanische Fahrzeuge hauptsächlich aus den 1950er und 1960er Jahren. Anders ausgedrückt: Bei der 9. „US-Car- & Bike-Show“, zu der auch alte Harley-Davidson-Motorräder gehörten, gab es wieder jede Menge zu sehen und zu staunen. Und obwohl das Wetter sehr unbeständig war, zeigte sich Veranstalter Günther Zaluskowski schon am Samstagnachmittag zufrieden mit der Resonanz.
In einem riesigen Zelt hatte man den Straßenkreuzern den Roten Teppich ausgerollt. Immer, wenn es draußen regnete, war die Tribüne im Zelt fast bis auf den letzten Platz besetzt. Immer, wenn es aufhörte zu regnen, holten viele Autobesitzer saugfähige Tücher hervor und trockneten ihre Prachtexemplare ab. Nach einem erneuten Regenschauer ging diese Prozedur wieder von vorn los.
Norbert Frost, der in Duisburg eine Autowerkstatt hat, hatte sich mit einer fremden Feder geschmückt: „Dieses Modell A von 1931 gehört einem Duisburger Bestattungshaus. Ich betreue den Wagen in meiner Werkstatt und habe einfach gefragt, ob ich ihn mir für dieses Event ausleihen kann.“
Draußen parkte die Thin Lizzy von Georg Königs aus Waldfeucht-Haaren mit Holzspeichen und einer Höchstgeschwindigkeit von 75 Kilometern pro Stunde, Baujahr 1926.
Andrea Boos aus Iserlohn saß auf einem Campingstuhl mit Blick auf ihr imposantes Fahrzeug — sie war mit ihrem Mann und den beiden Söhnen in ihrem geräumigen Oldsmobile Sedan Nightyeight, Baujahr 1966, angereist. Das gute Stück war zu verkaufen: „Wir wollen jetzt einen US-Oldtimer aus den 1950er Jahren“, erklärte die Besitzerin.
Ein tolles Trio waren Tochter Ingrid (29), Mutter Maria (53) und Freundin Annelies (63) aus der Nähe von Eindhoven, die mit ihrem pinkfarbenen Cadillac mit Heckflossen angereist waren. Sie schienen die Zeit, als der Wagen gebaut worden war, voll und ganz verinnerlicht zu haben.
In der Halle des Eissportzentrums war, wenn man genau hinhörte, ein leises Zischen zu hören. Es kam von den besten Airbrush-Künstlern aus Deutschland und dem benachbarten Ausland. Sie nutzten die Zeit, um ihr Können zu demonstrieren. Die meisten neugierigen Zuschauer hatten sich um die Belgierin Sabine Gabrielle geschart: Sie besprühte eine junge Frau, die auf den ersten Blick nackt war, in Wirklichkeit aber einen knappen Badeanzug trug.
Die Motorradfahrer fielen kaum auf. Kein Wunder, bei immer wieder einsetzendem Starkregen dürften viele entschieden haben, ihr chromblitzendes Bike in der gut durchlüfteten Garage stehen zu lassen.