Erster Schultag: Neue Gesamtschule Kempen
Die neue Gesamtschule nimmt in der kommenden Woche ihre Arbeit auf. Im Endspurt gibt es noch einiges zu tun.
Kempen. Langsam steigt die Spannung, es herrscht Aufbruchstimmung: Nur noch gut eine Woche, dann startet die neue Gesamtschule in Kempen. Und es wird an vielen Stellen emsig gearbeitet. Noch letzte Restarbeiten laufen beim Umbau der Räume in der ehemaligen Hauptschul-Nebenstelle an der Fröbelstraße 4. Sechs Klassen- und zwei sogenannte Differenzierungsräume sowie in den Pavillons fünf Räume für den Ganztag stehen dann zur Verfügung.
Und auch das Organisationsteam, das die neue Gesamtschule auf den Weg bringt, ist fleißig, damit die 173 Schüler in sechs Klassen und 26 Lehrer in der nächsten Woche reibungslos die Arbeit aufnehmen können. Das Kollegium ist nach eigenen Angaben schon fast komplett. Eine Stelle ist noch ausgeschrieben, für diese finden am Montag Auswahlgespräche statt.
Bis hierher war es ein ganzes Stück Arbeit. Im Winter ist eine Konzeptgruppe an den Start gegangen, seit einem halben Jahr arbeitet eine konkrete Vorbereitungsgruppe. „Von deren hervorragender konzeptioneller Arbeit zehren wir nun“, sagt der kommissarische Schulleiter Uwe Hötter. Die gute Vorbereitung erleichtere jetzt die Arbeit. Auch Schulverwaltungs- und Hochbauamt hätten „Hervorragendes“ geleistet, lobt Hötter.
Von der Zusammenstellung eines Lehrerkollegiums bis hin zu einem Farbkonzept für die Räume oder die Wahl der neuen Möbel standen in den vergangenen Monaten unzählige Entscheidungen an. Und trotzdem gibt es noch genug zu tun.
Schon seit vergangener Woche sind Hötter, die kommissarische stellvertretende Schulleiterin Ute Joerißen und das Organisations-Team nach kurzen Ferien wieder bei der Arbeit. Von morgens bis abends ist Hötter nach eigenen Angaben im Einsatz — ermüdend sei das aber nicht. Im Gegenteil: Alle Beteiligten sähen, welch große Chance in der neuen Schule liegt, und gingen daher mit großer Freude ran. Man sei offen für die Gesamtschul-Idee, wolle aber auch die Stärken der bestehenden Erich Kästner Realschule und der Martinschule — vor allem deren Erfahrungen mit dem Ganztag — einbinden.
Viele Detailfragen müssen noch geklärt werden. Wie die Planungen für das Mittagessen, das die Gesamtschüler an drei Tagen in der Mensa an der Martinschule einnehmen. Oder die Arbeitsgemeinschaften (AGs), die durch den Ganztagsunterricht möglich werden. Etwa 14 AGs sollen angeboten werden. „Dafür verhandele ich gerade noch mit einigen außerschulischen Trägern wie Vereinen oder Bücherei“, erklärt Hötter.
Auch die Planungen für die Stundenpläne liegen in den letzten Zügen. „Wir arbeiten da eng mit der Realschule zusammen. Denn von den 26 Lehrern unterrichten 22 auch noch an der Realschule“, erklärt Hötter, der sich über die gute Zusammenarbeit mit seiner alten Erich Kästner Realschule und deren Leiterin Sigi Strohe freut.
„Wenn die Schule erst einmal existiert, werden wir uns noch besser präsentieren können“, freut sich Hötter. Dann könne bei der Wahl der Schule ganz die Frage nach den Bedürfnissen der Schüler im Vordergrund stehen. Zum Beispiel die Frage, ob für das Kind G 8 — also das Abitur nach acht Jahren — oder G 9 besser ist. Dann werde es sicher auch 30 Prozent Schüler mit Gymnasial-Empfehlung an der Gesamtschule geben, wie es auch vorgesehen ist. Im ersten Jahrgang sind es nun elf Prozent.
Am Mittwoch nahmen alle Lehrer an einer Fortbildung zum Thema „Unterricht gestalten in heterogenen Lerngruppen“ teil. Nächste Woche Montag steht die Lehrerkonferenz an, am Donnerstag ist dann die Einschulungsfeier. „Ich glaube, dass es uns gelingen wird, eine richtig gute Schule an den Start zu bringen“, sagt Uwe Hötter.