Vereinsspitze der neuen KG Oedt-Mülhausen sieht im Karneval Brauchtumspflege Etwas für die Gemeinschaft tun 

Mülhausen/Oedt · Vereinsspitze der neuen KG Oedt-Mülhausen sieht im Karneval Brauchtumspflege.

Der weißgekleidete erweiterte Vorstand der Karnevalsgesellschaft Oedt-Mülhausen ist auf den Karnevalszug am Nelkensamstag vorbereitet (v.l.): Marco Leben,  Kirsten Timp-Trogemann, Ulrich Buchner, Vereinswirt Dimitrios „Dimi“ Pouranis, Werner Pokriefke, Katja Maus und Carina Buchner. Es fehlen Denise Blum, Michael Bujanowski und Peter Windhausen.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Die Herren tragen ein weißes Jackett, die Damen einen gold-weiß gemusterten Blazer und alle den Jubiläumsorden anlässlich 44 Jahre Föderation Europäischer Narren (FEN). Die Damen und Herren sind der erweiterte Vorstand der Karnevalsgesellschaft Oedt-Mülhausen mit dem geschäfstführenden Vorstand Werner Pokriefke, Vize Michael Bujanowski, Geschäftsführerin Carina Buchner sowie den Beisitzern Ulrich Buchner, Marco Leben, Katja Maus, Kirsten Timp-Trogemann und die Kassierer Peter Windhausen sowie Denise Blum. Ein paar Tage vor dem Start des Nelkensamstagszuges hat sich die Vereinsspitze   – ohne Bujanowski, Windhausen und Blum – bei Dimi Pouranis in seiner Gaststätte „Am Bahnhof“ in Mülhausen getroffen und mit den Leitern der 36 teilnehmenden Gruppen abgesprochen. Die WZ nutzte die Gelegenheit, mit dem Vorstand über seine Motivation zu sprechen, im 2018 gegründeten Verein mit zu machen.

Im Vorstand befindet sich auch ein Ex-Karnevalsprinz aus Berlin

Brauchtumspflege nennt Werner Pokriefke den Grund, sich im Karneval zu engagieren und dafür zu sorgen, dass es auch in diesem Jahr einen Zug gibt. Der 60-Jährige hat schon als Kind beim närrischen Treiben mitgemacht. Mit 14 Jahren ist der Facharbeiter  der Lagerwirtschaft und Logistik für seine Lehre nach Oedt gekommen und geblieben. In den vergangenen sieben Jahren hat Pokriefke auch immer einen Wagen für den Zug gebaut.

Geschäftsführerin Carina Buchner kommt aus Rheydt und „ist wegen der Liebe“ in Oedt gelandet. Die 42-Jährige ist Projektleiterin der Deutschen Bahn in Frankfurt. Das Brauchtum liegt ihr am Herzen, weshalb sie auch Mitglied im Oedter Heimatverein ist. „Es ist meine Heimat und deshalb engagiere ich mich im Dorf. Man muss den Kindern und Jugendlichen etwas bieten, damit sie später nicht wegziehen. Je mehr man bietet, umso besser ist das“, ist ihre Meinung. Bislang war Buchner nur als Gast bei den Zügen dabei.

Einen Ex-Berliner Karnevalsprinzen hat die KG mit Michael Bujanowski in ihren Reihen. Ihn erreichte die WZ telefonisch. „Ich bin mit Leib und Seele Karnevalist“, sagt der 78-Jährige, der mit 55 Jahren in der Session 1995/96 das närrsiche Zepter in der Bundeshauptstadt übernahm. Bujanowski wurde in Uerdingen geboren und lebt seit sieben Jahren in Oedt. „Ich habe in der Zeitung gelesen, dass ein Verein gegründet werden soll. Mich hat das Projekt Karnvalszug interessiert und ich wollte daran teilnehmen“, sagt der Rentner. Und fügt an: „Solange ich laufen kann werde ich Karneval machen.“

Katja Maus ist 27 alt Jahre und Studentin. Die Oedterin möchte sich in ihrem Ort engagieren. Sie arbeitet ehrenamtlich im Grefrather Hospizdienst und findet, dass „Trauer und Freude zusammen gehören“. Als „zugezogene Oedterin“ bezeichnet sich Kirsten Timp-Trogemann. Seit 24 Jahren wohnt die  51-Jährige nun an der Niers. Sie engagiere sich überall, wo es nötig ist, sagt sie: „Ich bin eine aktive Bürgerin“. So habe sie gerade die Leitung der Grefrather Tafel übernommen. Und als vor Jahren in Grundschule und Kindergarten beschlossen wurde, am Karnevalszug teilzunehmen, hat Timp-Trogemann mit angepackt und Kostüme genäht.

Nach dem Zug wird bei Dimi
in Mülhausen weiter gefeiert

Marco Leben ist in sein karnevalistisches Engagement „reingerutscht“, wie der 45-jährige Kempener sagt. Und da er mit seiner Sicherheitsfirma viel in Oedt arbeitet, habe er „ja“ gesagt, als er gefragt wurde, ob er in der neu gegründeten KG mitmachen möchte. Aufgrund seiner beruflichen Erfahrung ist er für das Sicherheitskonzept verantwortich. Ulrich Buchner ist laut eigener Aussage „eingefleischter Oedter“ und durch seine Frau ebenfalls in den Karneval „reingerutscht“. Der 61-Jährige Bauleiter ist schon vom ersten Oedter Zug an im Jahr 2011 für die Absperrung und Sicherheit zuständig gewesen.

So wie der KG-Vorstand jetzt die Weichen für seinen ersten selbst organsierten Karnevalszug  in Dimis Gasstätte gestellt hat, so will er seinen Abschluss auch dort am Nelkensamstag feiern. „Alle sind eingeladen, mit uns ab etwa 19, 20 Uhr mit uns anzustoßen“, sagt Carina Buchner.