Wolfgang Löllgen: Vom Lehrling zum Amts-Vize
Wolfgang Löllgen arbeitet seit 50 Jahren bei der Gemeinde Grefrath. Ende des Jahres geht er in den Ruhestand.
Grefrath/Oedt. Was für ein Jubiläum: Seit 50 Jahren arbeitet Wolfgang Löllgen bei der Gemeinde Grefrath. Am 1. April 1963 hatte er im Alter von 14 Jahren als Verwaltungslehrling angefangen. „Mir ist nicht bekannt, dass das schon einmal ein anderer Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin der Grefrather Verwaltung geschafft hat“, sagt Pressesprecher Hans-Jürgen Perret, der auch schon 33 Jahre bei der Gemeinde arbeitet.
Löllgen ist ein echter Grefrather. Zur Welt gekommen ist er im Dezember 1948 in der elterlichen Wohnung an der Bahnstraße (heute Bergerplatz). Nach acht Jahren katholischer Volksschule folgte der Einstieg ins Arbeitsleben. „Ich habe drei Gemeindedirektoren erlebt: Dr. Josef Müllenbusch, Alfons Breil und Werner Krüschner. Und außerdem zwei hauptamtliche Bürgermeister: Herbert Kättner und Manfred Lommetz.“
Verschiedene Stationen hat Löllgen bei der Gemeinde durchlaufen. So war er Ende der 1960er- und in den 1970er-Jahren beim Ordnungs- und Sportamt. „Das war eine spannende Zeit mit der kommunalen Neugliederung, die am 1. Januar 1970 in Kraft trat. Zusätzlich war mein Amtsleiter Hans Buckenhüskes auch Geschäftsführer des Vorbereitungs-Teams der Landesgartenschau, die im September 1970 stattfand“, erinnert sich Löllgen.
Und nicht nur das. Von Januar 1972 bis zur Gründung der Sport- und Freizeit gGmbh Mitte 1974 fiel auch das Eissportzentrum in die Zuständigkeit des Sportamtes. „Da ging es nicht nur um den normalen Betrieb, sondern auch darum, die Gastspiele wie die des Chinesischen Nationalzirkusses und Revue-Veranstaltungen sowie ein Trainingslager der russischen Eishockey-Nationalmannschaft zu organisieren.“
1979 wechselte Löllgen zum Bauamt, wo er seitdem als stellvertretender Amtsleiter für die Bauverwaltung zuständig ist. Sprich: Er kümmert sich um Vor- und Nachbereitung von Bau-, Planungs- und Umweltausschuss, um die Verfahrensabwicklung bei der Bauleitplanung inklusive der Beteiligung von Bürgern und Behörden. Und zwar als Angestellter und nicht als Beamter.
Doch in diesem Jahr ist damit Schluss. Ende Dezember hat Löllgen seinen letzten Arbeitstag bei der Gemeinde. Und was kommt dann? Schmiedet er schon Pläne für den Ruhestand? „Wenn ich gesund bleibe, werde ich Haus und Hof in Ordnung halten. Außerdem will ich meinem Bruder beim Restaurieren seiner Oldtimer helfen. Und ich will weiterhin viel Radfahren.“ Mehr oder weniger täglich ist er rund eineinhalb Stunden mit dem Zweirad unterwegs — jedenfalls, so lange es trocken ist. Meistens zieht es den 64-Jährigen in Richtung Wachtendonk, Wankum oder Straelen. Dabei geht es ihm „um Bewegung an der frischen Luft, nicht um Höchstleistung“. Früher war er Mitglied beim RSV Grefrath und mit dem Rennrad unterwegs. Und auch an Orientierungsfahrten mit dem Auto hat er teilgenommen. „Aber mein Gott, das ist lange vorbei!“