Züchterforum: Landwirte müssen kämpfen
Informationen über Besamung und Blauzungenkrankheit.
<strong>Oedt. " Der Blick über den eigenen Tellerrand, aus dem eigenen Stall heraus, ist sehr wichtig geworden", meinte der angehende Landwirtschaftsmeister Johannes Weyers. Der 21-Jährige betreibt mit seinem Vater Hans-Josef in Rennekoven in Nettetal einen Betrieb mit rund 340 Tieren. Beide besuchten am Donnserstag das Züchterforum der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Viersen in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer NRW.
"Man darf nicht betriebsblind werden."
JohannesWeyers, Landwirt
Einmal im Jahr soll künftig dieses Forum stattfinden, plant der Initiator, Kreistierzuchtberater Theo Lenzen. Er freute sich über gut 150 Landwirte, die aus dem ganzen Kreis Viersen und benachbarten Kreisen in die Albert-Mooren-Halle gekommen waren.
Zahlreiche Landwirte betonten während der rund sechsstündigen Veranstaltung, dass auch für sie Fortbildung immer wichtiger wird. Darunter Matthias Funken aus der Honschaft Schlibeck: "Es sind zwar bekannte Themen dabei. Es ist jedoch wichtig, dass man sie wieder ins Bewußtsein bekommt. Und viele Kleinigkeiten waren heute neu."
Peter Thoenes (51) aus Schliebeck, der in seinem Stall rund 80 Kühe hat, unterstrich die Bedeutung der Beratung und Weiterbildung: "Es muss vieles aufgefrischt werden. Schließlich haben viele von uns vor Jahrzehnten die Schulbank verlassen."
Mit Interesse folgten die Landwirte den Vorträgen von Kammerberater Heinz Kamp, der sich auch der Intensivberatung in Milchviehbetrieben widmete und von Dr. Ulrich Janowitz (Rinder Union West) der sich mit der kontrollierten Fruchtbarkeitslage und dem durchdachten Besamungseinsatz beschäftigte.
Ein viel diskutiertes Thema war die Blauzungenkrankheit. Die Landwirte hoffen, dass der benötigte Impfstoff bald auf den Markt kommt. Janowitz informierte darüber, dass das Zulassungsverfahren gewaltig verkürzt wird, weil die Not so groß sei.
Theo Lenzen, der als Moderator fungierte, war froh, dass er am Nachmittag einen anerkannten Fachmann mit dem Landwirt und Mitglied des Landtages in Niedersachsen, Clemens Große Macke, präsentieren konnte. Er betonte, dass, wenn man den Beruf des Landwirts ausübt, man auch dafür kämpfen muss.