Kommentar: Helfen und genießen
Niederrhein. Das Sankt-Martins-Fest ist ein schöner Brauch. Viele Menschen in der Region freuen sich schon Wochen vorher auf die stimmungsvollen Laternen-Umzüge, auf bekannte Lieder und strahlende Kindergesichter.
So weit, so gut, so einfach. Doch jeder, der das Fest als Zuschauer begleitet, sollte sich klarmachen, dass diese Tradition nur unter einer Bedingung auf Dauer überleben kann: Wenn sich immer wieder neue Menschen zu ehrenamtlicher Hilfe bereiterklären.
Das bedeutet dann auch mal, als Sammler bei strömendem Regen von Tür zu Tür zu gehen. Oder an einem freien Tag Tüten zu packen statt entspannt mit einem Buch auf der Couch zu liegen. Dass der Beruf oder familiäre Aufgaben ehrenamtliches Tun erschweren können, ist eine nicht wegzudiskutierende Tatsache.
Doch wer sich mit Martins-Helfern unterhält, merkt schnell, wie viele schöne Seiten ihr Engagement hat: Sie lernen viele nette Menschen kennen und können sich als Aktive ganz besonders freuen, wenn der Umzug für die Kinder ein voller Erfolg wird.
Eine akute Gefahr für die Tradition insgesamt besteht am Niederrhein derzeit nicht. Aber wenn irgendwann alle nur noch das schöne Ergebnis genießen wollen, wird es kein solches mehr geben: Ohne Hilfe steht Sankt Martin alleine da.