Nach Abzug der Briten: Vorrang für die Natur

Was passiert mit dem Flughafen Elmpt und dem Hauptquartier Rheindahlen? IHK sieht Chancen für die Logistikbranche.

Niederrhein. „Grün bleibt Grün“: Dieser Slogan soll für die künftige Nutzung der Militärgelände Elmpt und Rheindahlen (JHQ) nach dem Abzug der britischen Streitkräfte gelten.

Das hat „NRWUrban“, ein Tochterunternehmen des Landes, empfohlen. Für eine künftige wirtschaftliche Nutzung kommen demnach nur die heute schon versiegelten Flächen in Betracht, sagt Projektmanager Heinz Weifels.

2014 werden die britischen Streitkräfte ihr Joint Headquarter (JHQ) endgültig verlassen. Zwei Jahre später soll das Gelände inklusive Flughafen in Elmpt aufgegeben werden. Mit Ideen, was dann auf den riesigen Arealen geschehen soll, beschäftigte sich jetzt auch die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein.

Vor dem Gremium stellte Weifels die Überlegungen von NRWUrban vor. Die Gesellschaft soll die betroffenen Städte Mönchengladbach und Niederkrüchten bei der Zusammenarbeit mit dem Eigentümer der Flächen, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, unterstützen.

Beim Standort Elmpt spricht aus Sicht der IHK Einiges für eine Nutzung der infrage kommenden 150 Hektar Fläche durch die Logistikbranche. Das Gelände sei direkt an die Autobahn 52 (Düsseldorf-Roermond) angebunden. Zudem sei entlang der Autobahn auch die neue Trasse für die Güterzugverbindung Eiserner Rhein (Antwerpen-Ruhrgebiet) geplant.

„Das ist alles nicht auszuschließen“, sagte Weifels. Zumal das Grobkonzept für Elmpt Logistik neben regenerativen Energien sowie landwirtschaftlicher Vermarktung vorsehe. Auch Sport, Freizeit und Erholung gehören dazu. „Inwieweit sich diese Ideen mit der schützenswerten Natur vereinbaren lassen, wird noch zu prüfen sein“, sagte Weifels. Fest stehe jedenfalls, dass die vorhandenen Biotope erhalten und die Renaturierung forciert werden sollen.

Das nur wenige Kilometer entfernte JHQ ähnelt schon heute einer „Geisterstadt“. Bis zu 10 000 Menschen haben dort ehemals gearbeitet. Aber viele Gebäude stehen schon leer. „Durch den Abzug der Streitkräfte wird der Stadt Mönchengladbach Wirtschaftskraft verloren gehen“, sagt Weifels.

Deshalb sei es wichtig, Nachnutzungen ohne Folgekosten zu finden. Wohnungen seien ebenso wenig ein Entwicklungsziel wie Einzelhandel oder Ferienwohnungen. Allenfalls „sanfter Tourismus“ wie zum Beispiel ein Fahrradwegekonzept sei vorstellbar, sagte Weifels.

„Mönchengladbach und Niederkrüchten stehen vor großen Herausforderungen, bei denen sie unterstützt werden müssen“, sagte IHK-Geschäftsführer Dieter Porschen. „Deshalb sollte NRWUrban die beiden Städte möglichst lange unterstützen.“