Schulhof wird zum Parkplatz

Der Dachabriss an der Schule am Sassenfelder Kirchweg macht Platz für die neue Nutzung.

Foto: Andreas Zorn

Lobberich. Die überdachte Pausenhalle der alten Schule am Sassenfelder Kirchweg in Lobberich ist weg. Bagger haben sie am Dienstag abgerissen und den Schutt zur Seite geräumt. Zwischen den beiden Gebäudeteilen klafft nun eine große Lücke. Damit ist buchstäblich der Weg frei für die Einrichtung weiterer Krankenhaus-Parkplätze. Denn während der Erweiterungsarbeiten am gegenüberliegenden Gebäude soll der ehemalige Schulhof als Parkfläche dienen. Platz ist voraussichtlich für 30 bis 40 Fahrzeuge.

Bis vor wenigen Monaten war in dem alten Schulgebäude noch das Familienzentrum des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) untergebracht. Der Verband hatte das Gebäude sowie das Grundstück 1994 in Erbpacht von der Stadt übernommen. Diese war bis 2044 befristet. Mit dem Umzug der Kita Nettetopia in den Neubau an der nicht weit entfernten Oberen Färberstraße aber gab das DRK Grundstück und Gebäude an die Stadt zurück. Langfristig soll auf der Fläche ein neues Ärzte-Zentrum mit Parkhaus errichtet werden.

Den Abriss der Pausenhalle hat die Stadt übernommen, für alles Weitere ist nun zunächst das Krankenhaus zuständig. Anfang nächster Woche soll es mit den Arbeiten an der alten Schule weitergehen, sagt Krankenhaus-Sprecherin Kerstin Guré: „Dann wird mit Schotter eine Behelfsrampe angelegt.“ Sie führt genau dort entlang, wo bis vor Kurzem noch die Pausenhalle stand. Danach werde man den ehemaligen Schulhof noch etwas aufräumen, Schutt beseitigen und Markierungen für die Parkplätze auf den asphaltierten Innenhof malen. In gut zwei bis drei Wochen soll alles fertig sein, sagt Guré. Dann können Krankenhaus-Besucher auch dort ihr Auto abstellen.

Weiter will das Krankenhaus den alten Schulhof aber nicht bewirtschaften: Das Parken ist frei, Nutzer müssen weder eine Parkuhr einstellen noch einen Parkschein lösen. „Zudem ist das Parken dort auf eigene Gefahr“, sagt Guré. Allerdings ist der Parkplatz nur ein Behelf und wird den Nutzern nicht sehr lange zur Verfügung stehen. „Wenn das Gebäude ganz abgerissen wird, können wir den Schulhof nicht mehr nutzen“, sagt die Krankenhaus-Sprecherin. Dennoch lohne sich die temporäre Nutzung: „Es ist besser als gar nichts“, meint Guré. Anwohner hatten bei einer Informationsveranstaltung im April Bedenken geäußert, dass während der Bauarbeiten Parkraum wegfalle und die Parksituation rund um das Krankenhaus dadurch noch angespannter als ohnehin schon werde.

Die Einrichtung am Sassenfelder Kirchweg 1 soll bis 2020 für fast 15 Millionen Euro einen Anbau erhalten und damit gut 3500 Quadratmeter mehr Platz; beispielsweise für die Erweiterung und Modernisierung der Küche, eine radiologische Praxis und weitere Einzelzimmer. Man wolle dadurch in der Konkurrenz mit anderen Krankenhäusern langfristig bestehen, erklärte Jörg Schneider, der mit dem Ersten Beigeordneten Armin Schönfelder Geschäftsführer der Einrichtung ist, bei der Informationsveranstaltung.

Fertiggestellt ist bereits der neue Helikopterlandeplatz hinter dem Gebäude. Damit hatte sich das Krankenhaus beeilen müssen. Wäre er nicht bis zum 28. Februar nutzbar gewesen, wäre die Genehmigung verfallen. Der Platz hat einen Durchmesser von 28 Metern und soll damit groß genug für alle gängigen Hubschrauber sein. In der Kürze der Zeit hatte man allerdings die Kabel nicht richtig verlegen können, sagte Schneider. Darum ist der Platz nun nachts durchgehend beleuchtet, und auf dem Dach des Hauses blinkt ein Licht. Wenn die Krane für den Anbau, der ab Sommer errichtet werden soll, anrücken, werde der Landeplatz wieder außer Betrieb genommen — und das Licht abgeschaltet. Später soll es nur noch leuchten, wenn ein Hubschrauber landet.

Laut Angaben von Stadtsprecher Jan van der Velden hat der Nettebetrieb bereits eine Abrissgenehmigung für die Gebäude auf dem ehemaligen Schulgelände eingereicht. „Wir rechnen für Juli oder August mit dem Abriss der alten Schule“, sagt er. Für alles Weitere sei der Investor des Ärzte-Zentrums zuständig. Der muss allerdings erst noch gefunden werden.