Arbeitsmarkt: Zeitarbeit als Sprungbrett

Der Infotag der Arbeitsagentur fand starke Resonanz. 230 Viersener ohne Job sprachen mit den Personalüberlassungsfirmen.

Viersen. Schlangen auf den Gängen der Viersener Arbeitsagentur, im Erdgeschoss und in der ersten Etage. Zwei Räume, vor denen Besucher in langen Reihen geduldig warten, Bewerbungsmappen unter dem Arm. Diesmal sind es nicht Arbeitsberater, die sie aufsuchen, sondern Zeitarbeitsfirmen.

Die Agentur für Arbeit in Viersen hatte zur Zeitarbeitsbörse eingeladen. Drei Personalüberlasser stellten sich vor und suchten gezielt nach Mitarbeitern. Eine Gelegenheit, die sich viele arbeitslose Menschen nicht entgehen lassen wollten.

Er führte rund 50 Gespräche, gute Chancen für Arbeitssuchende. "Wichtig ist, dass wir nicht auf Zeit einstellen, sondern unbefristet", betont Pütting. Der Arbeitnehmer ist bei der Zeitfirma angestellt und wird von dort in unterschiedliche Projekte verschiedener Firmen vermittelt. Ziel ist es immer, dass er oder sie auf Dauer in eine Firma integriert werden kann. "Das gelingt uns bei 85 Prozent", erklärt Pütting.

Mit einem Arbeitsvertrag ging gleich ein Gabelstapelfahrer nach Hause. "Er fängt morgen schon an", berichtet Rolf Neues von der Krefelder "Zeitarbeit Creativ". Qualifizierte Staplerfahrer seien gesucht. Auch Fräser mit CNC-Erfahrung würden benötigt.

Seine Angebote hat der Personaldienst "Hands to work" an eine Stellwand hinter dem Beratungstisch gepackt. "Es sind gerade Fachleute in den Bereichen CNC, Maschinenschlosser und Schweißer mit Zertifikat, die gesucht werden", berichtet Personaldisponentin Anja Kühler, gesucht sind Arbeitskräfte aus gewerblichen, technischen, kaufmännischen und medizinischen Berufe. "Hands to work" vermittelt auch in die Niederlande.

Ziel von Zeitarbeitsfirmen ist es, Unternehmen qualifiziertes Personal anbieten zu können.

In einem Pool für nicht qualifizierte Mitarbeiter steht Personal für Helfertätigkeiten bereit.

Saison-Spitzen, Krankheitsausfälle oder Urlaubszeit können mit Zeitarbeitern überbrückt werden.

Unternehmen können ohne Risiko Mitarbeiter testen.

In Viersen kamen 2006 rund 18 Prozent aller Stellenmeldungen von Zeitarbeitsfirmen, das heißt sie stellten 277 Mitarbeiter ein, in Nettetal waren es 468, in Kempen 269.