Katholische Kirche: Notfallseelsorge startet neu

Der Stab der Helfer ist wieder aufgefüllt. 14 neue Seelsorger traten ihren Dienst an.

Viersen. Eine neue Ära der Notfallseelsorge der katholischen Kirche in der Region Kempen-Viersen ist angebrochen. "Mit dem heutigen Abend beginnen wir einen Neuanfang", freut sich Regionaldekan Alexander Schweikert. Mit einem neuen Koordinator und 14 neuen Seelsorgern kann er positiv in die Zukunft blicken.

Das war noch vor einem dreiviertel Jahr nicht so. Der bisherige Koordinator hörte, es waren nicht mehr genügend Seelsorger vorhanden. "Wir waren an Personal so knapp, dass wir kurz vor der Entscheidung standen, den Vertrag mit dem Kreis Viersen kündigen zu müssen", beschreibt Schweikert die Situation.

14 neue Seelsorger wurden ein halbes Jahr in Abendkursen und an zwei Samstagen ausgebildet. Abläufe und Erfahrungen in der Notfallseelsorge, psychische Ausnahmesituationen, Betreuung von Angehörigen nach einem Selbstmord, Spiritualität und Seelsorge waren unter anderem Inhalt der Ausbildung.

In der Praxis sieht es so aus, dass die Notfallseelsorge rund um die Uhr dienstbereit ist. Gibt es einen Notfall entscheiden die Einsatzkräfte vor Ort, ob Seelsorger hinzugezogen werden. Über den Notfall-Piepser oder das Handy wird der diensthabende Notfallseelsorger von der Leitstelle angefordert.

Die Notfallseelsorge wird von Menschen in Krisensituationen in Anspruch genommen, wenn sie Helfer brauchen, die ihre psychischen und seelischen Bedürfnisse im Blick haben. Im Einsatz sind die Helfer z.B. bei tödlichen Unfällen, Arbeits- oder Verkehrsunfällen, beim Tod eines Kindes oder nach Bränden und Überschwemmungen.

Koordinator Andreas Bodenbenner (Foto) ist Diplom-Sozial- und Religionspädagoge. Er ist seit September 1986 im Dienst des Bistums. Seit März 1995 ist er Gemeindeassistent und -referent. Seit 2003 ist er in der Gemeinschaft der Gemeinden St. Benedikt in Dülken und Boisheim tätig.

Notfallseelsorger Seitens der katholischen Kirche sind jetzt 20 aktiv. 24 arbeiten seitens der evangelischen Kirche mit.

Vertrag Die Notfallseelsorge im Kreis Viersen ist mittels eines Vertrageswerkes zwischen dem Kreis und den Kirchengemeinden geregelt.

Verstärkung Es werden noch weitere Notfallseelsorger benötigt. Wer sich der Aufgabe gewachsen sieht und sich für die Arbeit interessiert, kann sich unter der Rufnummer 02162/8190786 an Andreas Bodenbenner wenden.