Bauprojekt: Bürger gegen Burger-Braterei
Elmpter wehren sich weiter gegen die Fastfood-Kette.
Elmpt. Es hatten gar nicht alle Platz im Ratssaal, denn die Türen zum Nebenraum, die sonst bei großem Andrang geöffnet werden, mussten zu bleiben: Dort hatten sich die Rechnungsprüfer breitgemacht.
Rund 80 Bürger waren gekommen, um dem Rat unmissverständlich zu erklären: Wir wollen McDonald’s nicht an dieser Stelle. In einer Fragestunde an den Anschluss der Ratssitzung kochten die Emotionen hoch. Bürgermeister Herbert Winzen versuchte zu erklären, dass der Grundstücksverkauf eine Auflösungsklausel enthielte.
Sollte sich während der Planung herausstellen, dass es nicht realisierbar sei, gehe das Grundstück zurück in Gemeindebesitz. Ganz kategorisch schloss er "das Horrorszenario Großtankstelle" aus. "Wenn McDonald’s das im Verfahren fordert, dann ist sofort Schluss, auch mit McDonald’s", versprach er.
Die Gegner des Standorts schwören aber in Einzelgesprächen, zu wissen, dass beide örtlichen Tankstellenbetreiber "Angebote aus dem Rathaus" erhalten hätten, das Nachbargrundstück zum Bau einer Tankstelle zu erwerben.
In der Sitzung fragten sie nach, ob es diese Angebote gegeben habe. Winzens sichere Antwort: "Nie." Klares Anliegen der Anwohner: Das Grundstück soll nicht verkauft werden. "Hätten Sie mal vorher gefragt, wer es zu dem Preis haben will, die Leute hätten Schlange gestanden", mutmaßte eine Anwohnerin. Eine andere fühlt sich nicht richtig informiert.
"Wir haben vor dem Kauf des Hauses gefragt, ob da hinter uns noch gebaut werden kann. Es hieß nein. Dann kam die Autobahn - und jetzt soll McDonald’s kommen."
Schlussendlich mussten die Bürger unverrichteter Dinge nach Hause gehen, denn der Rat vertagte die Angelegenheit. Am kommenden Donnerstag, 19. Juni, wird ab 19.30 Uhr eine Bürgerversammlung im Elmpter Bürgerhaus stattfinden. ahl