Genossenschaft: 17 Jahre Pause - Dülkens Bauverein baut wieder

In der Innenstadt sollen 26 barrierefrei Wohnungen entstehen.

Dülken. Zum ersten Mal seit 17 Jahren will der Gemeinnützige Bauverein Dülken wieder einen Neubau errichten. Im Stadtkern sollen im nächsten Jahr 26 barrierefreie Wohnungen entstehen. Das Vorhaben ist Teil einer Doppelstrategie, mit der die Genossenschaft die Zukunft sichern will. Der andere sieht Millionen-Investitionen in den Wohnungsbestand vor. Dies sagte Vorstandsvorsitzender Werner Balsen vor der Mitgliederversammlung im Dülkener Kolpinghaus.

Mit dem Grundstückseigentümer im Zentrum von Dülken stehe der Bauverein in Kaufverhandlungen, die schon weit gediehen seien. "Solange das Geschäft jedoch nicht unter Dach und Fach ist, können wir die genaue Adresse des neuen Gebäudes nicht bekannt geben", so Balsen.

Verraten konnte er, dass der Bauverein 20 barrierefreie Single-Wohnungen von je 52 Quadratmetern plane sowie weitere sechs von je etwa 67 Quadratmetern. Balsen: "Viele Menschen wollen eine kleinere Wohnung, die komfortabel und modern ausgestattet ist. Genau dieses Segment fehlt auf dem Markt."

Der Bauverein könne das Projekt stemmen, da er gut aufgestellt sei. "Wir haben in den letzten Jahren solide gewirtschaftet und können uns mit einer Eigenkapitalquote von 30 Prozent sehen lassen", so Balsen.

Das gelte auch für die Leerstandsquote in den 570 Wohnungen des Bauvereins, die sich allesamt in Dülken befinden. Sie lag 2007 bei 0,5 Prozent nach 0,4 Prozent 2006. "Trotz eines nach wie vor schwierigen Markts gelingt es uns bisher, unsere Wohnungen bei einem Mieterwechsel schnell neu zu vermieten", erklärte Albert Becker von der Viersener Aktien-Baugesellschaft, die für den Bauverein seit vielen Jahren die Geschäfte besorgt.

Der Verein investiert seit Jahren in die Modernisierung seiner Wohnungen. Im letzten Jahr ließ er für fast 920000 Euro Dächer neu decken, Heizungsanlagen austauschen, Balkone sanieren, Wärmedammfassaden errichten und Treppenhäuser renovieren. In den vergangenen zehn Jahren summierten sich die Modernisierungsanstrengungen auf mehr als acht Millionen Euro; bis 2012 seien weitere 2,2 Millionen Euro verplant. Red