Günter Haese: Optimus kommt nie zur Ruhe

Eine Monumental-Skulptur des Künstlers Günter Haese wird derzeit im Park der Städtischen Galerie errichtet.

Viersen. Günter Haese hatte noch nie etwas "für draußen" - wie er sagt - gemacht. Nun steht er da, am Rande des Parks an der Galerie und sieht zu, wie die Firma Huiskens aus Düsseldorf seine erste Monumental-Skulptur, den "Optimus II" aufbaut. Noch dominiert das Gerüst den optischen Eindruck. Aber die beiden Hälften der runden Plastik sind bereits aufeinandergesetzt. "Messingrohre mit einer Stahlseele", sagt Peter Dömer, der Geschäftsführer der Metallbaufirma, die sie auch gebaut hat. Das Geflecht für die zarten Kugeln kommt aus einer Drahtweberei in Oelde. "Edelstahl, vermessingt", sagt Dömer.

"Wir haben auch eine ganze Menge Schrott produziert", räumt er ein, "bis wir die Kugeln rund hatten." Dafür wurde der Draht über speziell angefertigte Holzkugeln gezogen.

Ein Mitarbeiter sitzt auf der dritten Ebene des Gerüsts und durchschneidet die Kabelbinder, mit der die Bronzestäbe hochgebunden waren. Sie sind über eine Bronzefeder mit dem Rohrgerüst der Plastik verbunden, schwingen nun nach unten und zittern bei jedem Schlag, mit dem ein weiterer Mitarbeiter kleine Messingstifte durch die Rohre und ihre Verbindungsstücke treibt. "Das Ding kommt nie zur Ruhe", prognostiziert Manfred Strauch, ein weiterer Mitarbeiter der Firma Huiskens.

Am Ende der zitternden Bronzestäbe sind kleine Bronzeplatten angebracht, die in der nachmittäglichen Sonne glänzen. "Mit der Zeit wird das matter und dunkler", sagt Strauch. "Das Metall wird oxidieren, und eine Patina bilden."

Norbert Holzweiler von der Stadt Viersen geht auf den Künstler zu. Er ist verantwortlich für das Fundament, das 30 Zentimeter unter der Grasnarbe liegt, und hat auch das Gerüst aufbauen lassen. Die beiden nicken sich zu, sie sind zufrieden. Albert Pauly, Vorsitzender des Vereins für Heimatpflege, kommt ebenfalls herbei. Seine Augen leuchten, mit seiner Kamera hält er alle Phasen des Aufbaus im Bild fest. "Nun hat der Bürgermeister eine Plastik, die wackelt", sagt er zu Haese. Pauly hat den Erwerb der Plastik für den Skulpturenpark initiiert und die notwendigen Gelder beim Land, bei den Sparkassenstiftungen, beim Viersener Kunstkreis und bei privaten Spendern zusammengekratzt. Auch der Platz scheint ideal. Mit der dunkeln Krone des immergrünen Nadelbaums im Hintergrund leuchtet das Kunstwerk besonders schön.

Der Künstler Günter Haese, 1924 in Kiel, geboren, lebt seit 1950 in Düsseldorf.

Premiere Optimus II ist die erste Monumentalskulptur des international bekannten Künstlers. Viersen erhält sie als Geschenk.

Kosten Finanziert wird sie vom Land und der Sparkasse Krefeld. Federführend ist der Heimatverein.