Morgens geht’s per Rad zur Arbeit

Lehrlings-Austausch: Schweden bedeutet für Elektriker große Umstellung.

Viersen. Christof hatte Bedenken. Er ist einer von 13 Auszubildenden im Elektrohandwerk des Kreises Viersen, die ein Praktikum in Schweden absolvierten. Und Schweden als Austauschland ist eher ungewöhnlich, schon wegen der Sprache. Nach dem zweiwöchigen Praktikum in einem Elektrobetrieb meint Christof: "Mit meinen Englischkenntnissen, ein wenig Deutsch und mit Händen und Füßen hat die Verständigung mit den schwedischen Kollegen ganz gut funktioniert."

Die Lehrlinge waren Teilnehmer eines seit Jahren stattfindenden Schüleraustauschs zwischen dem Berufskolleg Viersen und einer Partnerschule in Västervik. Die Azubis wohnten in Blockhütten auf einem Campingplatz am Stadtrand. "Da konnte ich vom Bett direkt in die Ostsee springen", sagt Christof. Mit Fahrrädern ging es jeden Morgen zur Arbeit. "Das war eine ganz schöne Umstellung für mich, seit fünf Jahren bin ich nicht so viel Fahrrad gefahren", stöhnt Sebastian, passionierter Autofan.

"Die Arbeit in den schwedischen Betrieben hat allen Schülern Spaß gemacht", berichtet Oberstudienrat Rainer Schmidt, der zum fünften Mal dabei war. "In Schweden sind die Arbeitsabläufe anders als in Deutschland", hat Daniel festgestellt. Der Auszubildende im dritten Lehrjahr: "Morgens ging es mit dem Boot zur Arbeit. Der Kunde hatte ein Haus auf einer kleinen Insel vor Västervik. Auch die Ausführung der Elektroinstallation war neu für mich. In Schweden sind die Häuser aus Holz. Da kommen anderes Material und andere Arbeitsmethoden zum Einsatz."

Klassenlehrer Edgar Dartenne lobt die Betreuung durch die Partnerschule: "Wir hoffen, dass wir uns nächstes Jahr revanchieren können. Dann wird eine schwedische Schülergruppe zum Gegenbesuch erwartet."