Häuser in Viersen gefragt

Die Stadt belegt im Kreis den Spitzenplatz, was verkaufte Objekte angeht.

Kreis Viersen. Wer preiswertes Bauland sucht, wird in Kaldenkirchen fündig: Hier kostet der Quadratmeter 120 Euro. Wer sich dagegen in bevorzugter Lage in Kempen einkaufen will, muss 280 Euro für den Quadratmeter hinblättern. Damit ist Kempen der Spitzenreiter im Kreis Viersen. Diese und weitere Zahlen wurden bei der gestrigen Präsentation der Bodenrichtwerte und des aktuellen Marktberichts von Vertretern des Gutachterausschusses im Kreis genannt.

Große Veränderungen zum Vorjahr zeigt weder die Bodenrichtwertkarte des Kreises, die den aus Kaufpreisen ermittelten durchschnittlichen Bodenwert von Grundstücken angibt, noch der Grundstücksmarktbericht, im dem auch die Immobilienkaufverträge ausgewertet werden. In den bevorzugten Lagen werden etwa zehn Euro mehr pro Quadratmeter gezahlt, in Außenlagen ist der Preis um fünf Euro gesunken.

Die Zahl der Kaufverträge hat um fünf Prozent zugenommen, allerdings ist der Flächenumsatz gefallen und der Geldumsatz sogar um 18Prozent eingebrochen. Daraus schließen die Gutachter, dass bei Gewerbeflächen kleinere Einheiten bevorzugt wurden und Käufer bei Eigenheimen vermehrt zu gebrauchten Immobilien greifen, die billiger zu haben sind als die kostenträchtigen Neubauten.

Am liebsten werden Häuser in Viersen und Willich gekauft: 316 Häuser wechselten im vergangenen Jahr in Viersen den Besitzer, die Käufer zahlten dafür insgesamt mehr als 63 Millionen Euro. In Willich waren es 245 Gebäude, die 66,7 Millionen Euro erbrachten. Den Löwenanteil bilden dabei die Ein- und Zweifamilienhäuser.

Dass sich die Finanzkrise noch nicht auf den hiesigen Immobilienmarkt ausgewirkt hat, überrascht den Vorsitzenden des Gutachterausschusses, Herbert Calefice, nach eigener Aussage: "Wahrscheinlich legen vom Aktienmarkt Enttäuschte ihr Geld jetzt wieder in Immobilien an."

Auch Eigentumswohnungen werden weiter nachgefragt. Willich ist auch hier sehr beliebt, liegt mit 116 verkauften Wohnungen, die über elf Millionen Euro kosteten, an der Spitze. Die Anzahl der verkauften Baugrundstücke blieb im Vergleich zum Vorjahr mit 292 nahezu konstant.