Viersen: Zehn Schulen stehen auf der Sanierungsliste

Konjunkturpaket II: Zunächst sollen Projekte aus dem Bereich Bildung in Angriff genommen werden.

Viersen. Unzählige wünschenswerte Projekte waren von Bürgern, Politikern und Verwaltung in einer ersten Euphorie genannt worden, die mit Hilfe der knapp 8,1 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II hätten realisiert werden sollen. Bei den Wünschen bleibt’s. Die Realität sieht anders aus: Zehn Schulen stehen auf der Vorschlagsliste der Verwaltung.

Sie sollen in diesem Jahr energetisch saniert werden und machen den Investitionsschwerpunkt Bildung aus. Bereits in den Osterferien könnte laut Verwaltung mit den ersten Arbeiten begonnen werden.

Welche Projekte für den zweiten Bereich Infrastruktur in Frage kommen, steht noch nicht fest. Lediglich der Bau der Erdwärmeanlage für die Stadtbibliothek und das Stadthaus sowie der Bau eines Aufzugs im Rathaus Süchteln stehen auf der Liste für das Jahr 2010.

Bereits vor Wochen hatte der Erste Beigeordnete Rolf Corsten auf die Gefahr aufmerksam gemacht, dass Bund bzw. Land Geld von der Stadt zurückfordern können, wenn nicht im Sinne des Gesetzes investiert wurde.

Deshalb will die Verwaltung zunächst nur Bildungsprojekte realisieren. "Die energetische Sanierung in Schulen ist das geringste Risiko", sagt Corsten, nicht ohne dennoch zu warnen: "Ganz ausschließen will ich aber nichts." Genauer hinschauen will man in den kommenden Monaten bei der Infrastruktur.

Während die Stadt mit der Sanierung der zehn Schulen das Fördervolumen beim Schwerpunkt Bildung um 3,3 Millionen Euro überschreitet, belaufen sich die angedachten Investitionen für die Infrastruktur auf insgesamt 800.000 Euro. Damit stehen für diesen Bereich noch 2,2 Millionen Euro aus dem Paket zur Verfügung.

Würden die nicht genutzt, müsste Geld aus dem Bereich Bildung zurückgezahlt werden, damit das Verhältnis von 65 Prozent (Fördermittel Bildung) zu 35 Prozent (Fördermittel Infrastruktur) gegeben ist.

Corsten geht davon aus, dass die anfallenden 3,3 Millionen Euro für die von der Stadt zu tragenden Schulsanierungen über einen Kredit finanziert werden. Damit müsse der Kreditdeckel auf voraussichtlich sieben Millionen Euro angehoben werden.

Wie die Sanierungen in der Praxis aussehen könnten, wollte Fritz Meies (CDU) im Bau- und Planungsausschuss wissen. "Wie wollen Sie das machen in zwei Monaten?", sagte er mit Blick auf die Ferien, in denen die Arbeiten über die Bühne gehen müssten.

Auch betonte er, dass die Aufträge in Viersen bleiben müssten. "Das Gebäudemanagement erstellt eine Zeitliste, wann wo was durchführbar ist", sagt Gerd Zenses, Technischer Beigeordneter. Mit den Firmen müsse man reden, ob das in den Ferien hinzubekommen sei.