Jugendamt: Baby-Besuch ist ein erfolgreiches Projekt
Das Fazit der Verantwortlichen nach einem Dreivierteljahr lautet: „Das Angebot wird gut angenommen“.
Viersen. Dass Besuch vom Jugendamt der Stadt Viersen durchaus etwas Positives sein kann, zeigen Rita Brasseler und Janina Koch seit Anfang des Jahres: Seither bietet die Stadt die Familienberatung an. Jetzt zogen Jugenddezernent Paul Schrömbges und die beiden Beraterinnen eine erste Bilanz des Projekts.
"Das Angebot wird gut angenommen", lautet das Fazit. 252 Familien wurden bislang angeschrieben, 242 davon besucht. Lediglich bei vier Prozent, das sind zehn Familien, fand kein Besuch statt. In der Praxis sieht es so aus, dass die Familienberaterinnen dreimal einen Termin vorschlagen.
Wird dieser von der Familie nicht wahrgenommen, findet von Seiten der Familienberatung kein weiterer Kontakt mehr statt. "Es ist keine Art der Beaufsichtigung oder ein Inspektionsbesuch. Alles bleibt beim Prinzip der Freiwilligkeit", betont Schrömbges. Nur wenn "Gefahr im Verzug" sei oder sich Hinweise auf eine solche verhärteten, sei ein weiteres Einschreiten des Jugendamtes vorgesehen.
Der Besuch der Familienberaterinnen sei eine freundliche Geste mit einem tieferen ernsten Hintergrund: Sie zeigen, dass Familien in Viersen willkommen seien und sich jederzeit an das Jugendamt wenden könnten.
"Wir haben uns natürlich auch gefragt, was erwartet uns, wie werden wir aufgenommen? Wir können sagen, wir sind positiv überrascht, dass es ein solcher Erfolg geworden ist", sind sich Brasseler und Koch einig.
Besonders freuen sich die Familienberaterinnen darüber, dass es ihnen gelungen ist, Vorurteile gegenüber der Institution Jugendamt abzubauen. Das zeigt sich darin, dass Familien, die von den beiden besucht wurden, sich danach auch mal von sich aus an das Jugendamt wenden.
"Die Familien wissen, dass wir immer für sie als Ansprechpartner da sind - und nutzen es nun", berichtet Rita Brasseler. Außerdem freut es die Beraterinnen, dass Mütter die in dem Familienwegweiser des Begrüßungspakets genannten Angebote wie Krabbelgruppen oder Müttertreffs wahrnehmen.
Dank ging an die Sponsoren, insbesondere an die Strick-Kreise der Awo und der Gemeinden St.Clemens und St. Cornelius. Unter dem Motto "Alt strickt für Jung" klappern die Nadeln, damit jedes Begrüßungspaket auch ein Paar Söckchen enthält.