Streit: Thönnessen sagt Europakonferenz ab
Partnerstädte: Zu einem internationalen Treffen hat die Stadt die Bürgermeister ein- und jetzt wieder ausgeladen. „Das schädigt das Ansehen“, sagt die CDU.
Viersen. Nachdem die Bürgermeister der Viersener Partnerstädte zu einer "Europakonfernz" eingeladen wurden, flattern jetzt die Ausladungen in die Rathäuser. Am 29. November hätte ein Treffen der Politiker aus Lambersart, Peterborough, Calau, Mittweida, Kanjew und Pardesia in Viersen stattfinden sollen.
Das hatte der Partnerschaftsausschuss am 15.April beschlossen. In der Sitzung am Dienstag wird das Treffen erneut auf der Tagesordnung des Partnerschaftsausschusses stehen. Eine hitzige Diskussion ist vorprogrammiert.
Bürgermeister Günter Thönnessen (SPD) habe "aus eigener Machtvollkommenheit und ohne Rückkopplung mit dem Rat, dem dafür zuständigen Ratsauschuss oder auch nur seinem Vorsitzenden die Europakonferenz abgesagt", bemängelt die CDU.
"Das schädigt das Ansehen der Stadt Viersen und gefährdet die partnerschaftlichen Beziehungen zu unseren Partnerstädten", meint Hans Willy Bouren, Sprecher der CDU im Partnerschaftsausschuss. CDU-Fraktionsvorsitzender Stephan Sillekens geht noch einen Schritt weiter: "Der Bürgermeister entwickelt sich zu einer Belastung für die Partnerschaftsarbeit", sagt er.
"Das ist Wahlkampf", sagt Bürgermeister Günter Thönnessen, der seine Gründe für die "Ausladungen" nennt. "Das Thema hätte uns sicherlich weit über 10 000 Euro gekostet. Das ist mit der Haushaltssituation nicht zu vereinbaren", sagt Thönnessen. Und dann hätte nicht einmal der Bürger etwas davon. "Partnerschaft ist etwas, wo sich Menschen treffen und nicht Polit-Funktionäre", so Thönnessen weiter.
Der Plan, einen Europa-Politiker nach Viersen zu holen, und so Sponsoren für die "Europakonferenz" gewinnen zu können, war gescheitert. Dass er auf eigene Faust den Termin abgesagt hat, weist Thönessen zurück. Er habe das mit Hans-Henning von Bassewitz, Vorsitzender des Partnerschaftsausschusses (CDU) abgesprochen.
"Herr Thönnessen hat mich infomiert", bestätigt von Bassewitz - nicht ohne zu betonen, dass er die Entscheidung "respektiert", aber "nicht damit einverstanden ist". Ihm täten die Absagen sehr leid, zumal die Europakonferenz sein "Kind" gewesen sei. "Aber die Partnerschaftsarbeit ist Bürgermeisterarbeit."
Zwar will von Bassewitz in der heutigen Ausschusssitzung das Thema noch einmal diskutieren. Fest steht aber: Ein Zurück gibt’s nicht mehr - die "Ausladungen sind verschickt", und einen Wahlkampf wolle er daraus auf keinen Fall machen.