Kinder suchen eine Sicherheitsinsel

Auf dem Schulweg werden Elmpter Kinder immer wieder „angesprochen“.

Elmpt. "Wir wollen keine Panik machen, sondern sachlich informieren." Das sagt Helga Sittertz-Hock, Rektorin der Gemeinschaftsgrundschule Elmpt. In der vergangenen Woche sind mehrfach Kinder dieser Schule "angesprochen" worden.

Am Montag brachten alle Kinder der Schule einen Zettel mit Informationen für die Eltern mit nach Hause. Auch die Kindergärten wurden von der Rektorin informiert, weil sie mit solchen Problemen inzwischen leider Erfahrung hat.

Vor einiger Zeit gab es schon einmal die Geschichte, ein Kind sei angesprochen, gar in ein Auto gezerrt worden. Sie verbreitete sich wie ein Lauffeuer im Ort, wurde von Erzählung zu Erzählung dramatischer.

"Wir möchten natürlich nicht, dass die Kinder unnötig Angst bekommen, aber man kann ihnen ruhig und dem Alter entsprechend erklären, was passieren kann", sagt Rektorin Sittertz-Hock. Außerdem rät sie Eltern, ihre Kinder nur in Gruppen zur Schule gehen zu lassen, mindestens aber zu zweit.

Bei der Polizei sind zwei Fälle aus den letzten Tagen aktenkundig. "Am 5. März wurde ein Junge aus dieser Schule nachmittags auf dem Feldweg zwischen der Grundschule und der Lehmkul angesprochen", berichtet Antje Heymanns von der Pressestelle. Das Kind sei einfach weitergegangen. Was den Mann genau von dem Kind abgebracht habe, könne man noch nicht sagen. In einem Garten seien Leute gewesen, die das Geschehen beobachteten.

Am Montag habe ein Unbekannter zwei Mädchen auf der Alten Zollstraße aus einem Auto heraus angesprochen. "Einfach weiterzugehen, ist eine gute Lösung", so die Polizeipressesprecherin. "Aber Kinder haben alle Rechte der Welt, wenn sie angesprochen werden", macht sie deutlich. "Kinder sind nicht verpflichtet, einem Erwachsenen irgendeine Auskunft zu geben, Erwachsene können auch Erwachsene fragen."

Unhöflichkeit sei ebenso erlaubt wie auch lautes Schreien. Eltern könnten mit ihren Kindern den Schulweg abgehen und nach "Sicherheitsinseln" suchen. "Das können Geschäfte sein, in die Kinder laufen, wenn sie Angst haben." Generell sei Hilfe dort zu finden, wo andere Erwachsene seien.

Wichtig sei, nicht an ein Auto heranzutreten, auch wenn der Fahrer dies signalisiere. "Kinder haben meist ein gutes Bauchgefühl, darauf sollten sie sich verlassen."

Das Kommissariat Vorbeugung bietet außerdem immer wieder Elternabende an Schulen an, wo über das richtige Verhalten im Notfall informiert wird.