Jugendkriminalität: Junge Täter häufiger gefasst

Die Zahl der Straftaten steigt. Auch, weil mehr Anzeigen erstattet werden.

Viersen. 11287 Verdächtige hat die Kreis Viersener Kriminalpolizei im vergangenen Jahr nach Straftaten ermitteln oder festnehmen können. Rund ein Drittel davon, genau 31,5 Prozent oder 3557, waren unter 21 Jahren. Damit liegt der Kreis Viersen über dem Landesdurchschnitt mit 28,7 Prozent. "Das hängt unmittelbar mit der Rauschgift-Kriminalität an der Grenze zusammen", erklärt Stephan Wey, Leiter der Kreis-Kriminalpolizei.

Dabei handele es sich zum einen in der Mehrzahl um Jugendliche, zum anderen um Drogentouristen oder Transit-Täter, die nicht im Kreisgebiet wohnen. Was die Art der Straftaten angeht, lagen die Ergebnisse des Jahres 2007 laut Wey voll im Trend.

Die enge Zusammenarbeit zwischen Polizei und Schulen zeige Wirkung. Auch würden mehr Anzeigen erstattet, habe die Polizei ihre Ermittlungen verstärkt. Das lasse zwar nun die statistischen Zahlen steigen, dürfte aber langfristig vorbeugend wirken und die Zahlen sinken lassen.

Ähnliches gelte auch bei Fahrraddiebstählen. Durch die Gründung der "Einsatzkommission Felge" seien die Aufklärungszahlen erheblich gestiegen. Gerade in diesem Bereich gebe es vor allem jugendliche Täter. Die Einsatzkommission ist nun in ein Kommissariat umgewandelt und aufgewertet worden.

Insgesamt stellen die unter 21-Jährigen bei Diebstahlsdelikten rund 47 Prozent der Täter. "Das ist kein Indiz dafür, dass sie mehr Straftaten begehen", so Wey, "sondern häufiger erwischt werden."

Bei Wohnungseinbrüchen etwa sei der Anteil dieser Altersgruppe von 43 auf über 51Prozent gesprungen. Die Polizei habe nämlich im Juni 2006 das Kriminalkommissariat 1, Einbruch und Raub, gebildet. Dadurch sei die Aufklärungsquote und mit ihr der Anteil der unter 21-Jährigen gestiegen.

Hoffnung macht der Polizei, dass der Anteil der 14- bis 17-Jährigen gesunken ist, von 40 auf 38 Prozent aller Verdächtigen. Die Arbeit der ausgebildeten Jugendsachbearbeiter, die Kontakte zu Schulen und Jugendheimen sowie zu den Eltern der Verdächtigen dürften vorbeugend gewirkt haben.