Laar: Eine Kette gegen den Kiesabbau

1500 Menschen protestierten in Laar gegen die geplante Abgrabung.

Niederkrüchten. Die Solidarität war groß. Rund 1500 Niederkrüchtener und Bewohner anderer Gemeinden waren am Samstag zur Menschenkette gekommen, die ein Signal gegen den Kiesabbau am Niederrhein setzen sollte.

1100 Luftballons hatten Verwaltungsangestellte und Politiker aufgepumpt - und längst nicht jeder Demonstrant hatte am Ende einen.

Gemeinschaftlich flog die bunte Pracht mit den mahnenden Kärtchen zur Bewahrung der Heimat los. Pikanterweise war Nord-Ost-Wind, so dass viele Ballons wohl in den Niederlanden niedergegangen sind.

Gerade die Niederländer spielen im Kampf gegen den Kies aber keine ruhmreiche Rolle. Ihnen wirft man vor, im eigenen Land den Abbau der Bodenschätze zu reglementieren und stattdessen billigen Kies aus Deutschland zu importieren.

Mit der Menschenkette und dem Luftballonstart protestierten die Niederkrüchtener gegen massive Auskiesungen, die das Land auf ihrem Gemeindegebiet in den nächsten 30 bis 50 Jahren zulassen will.

Unter anderem soll die denkmalgeschützte Laarer Kapelle den Baggern zum Opfer fallen. Landwirte aus Oberkrüchten säßen dann mit ihrem Hof auf einer Insel und könnten keine eigenen Felder mehr erreichen.

Unterstützung für die Forderungen gab es von den Trecker-Fans, die eigentlich bei einem Oldie-Treffen in Brempt waren. 35 alte Schlepper kamen im Konvoi zur Demonstration.

Ein Lastwagen stand bereit, damit sich die Demonstranten auf seiner weißen Plane verewigen konnten. Er soll mitkommen zur entscheidenden Regionalratssitzung in Düsseldorf, die wahrscheinlich im September stattfindet.

Der Regionalrat entscheidet , welche Flächen im neuen Regionalplan zur Kiesgewinnung ausgewiesen werden.