Loveparade: Mit der Bahn zur größten Party
Wer am Samstag zur Loveparade nach Duisburg will, sollte auf öffentliche Verkehrsmittel setzen.
Duisburg. Zwei Jahre lang mussten alle Freunde der elektronischen Musik auf das nächste Mega-Ereignis warten, jetzt hat die Durststrecke ein Ende: Nachdem die Loveparade im letzten Jahr ausgefallen war, soll am Samstag in Duisburg eine Riesenfete steigen.
Der Startschuss zur wahrscheinlich größten Party der Welt fällt um 14 Uhr - dann dröhnt und wummert von allen Floats (Paradewagen) gleichzeitig die Hymne "The Art of Love" über das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs. Anschließend wird zehn Stunden am Stück gefeiert und getanzt.
Vom Niederrhein ist zwar kein Float vertreten, aber der Tönisvorster Charly Bruchmann ist zumindest indirekt an zweien beteiligt. Er vermittelte unter anderem zwischen Smag, einem Internet-Portal aus Essen, und einem Veranstaltungstechniker aus Krefeld, der den Wagen baut - und aus einem einfachen Tieflader mit jeder Menge Technik eine rollende Disco macht.
Auf den Floats und Bühnen heizen den Ravern dann DJ-Weltstars wie Tiësto und David Guetta ein - und das alles bei freiem Eintritt. Die Veranstalter rechnen daher mit riesigem Andrang, auch wenn die Rekord-Besucherzahl der letzten Loveparade in Dortmund wahrscheinlich nicht geknackt wird.
Damals kamen rund 1,6 Millionen Raver aus der ganzen Welt, um auf dem riesigen Gelände zu feiern. Für so viele Menschen ist der alte Güterbahnhof wohl zu klein - der Zugweg ist gerade mal einen Kilometer lang.
Trotzdem ist es sinnvoll, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) hat extra zum Großereignis 700 zusätzliche Züge bei der Bahn bestellt, die ab Samstag, 10 Uhr, bis Sonntagmorgen, 3 Uhr, eingesetzt werden. Auch Lukas (18) aus Mönchengladbach fährt mit mehreren Freunden schon morgens in Richtung Duisburg los. "Zum Feiern und Tanzen", sagt er.
Vom Hauptbahnhof aus ist das Veranstaltungsgelände fußläufig zu erreichen. Lukas und mit ihm zehntausende Raver werden über verschiedenfarbige Laufstrecken dorthin geleitet. Wer etwa aus Richtung Krefeld kommt und nach der Party auch wieder dorthin zurück will, muss der gelben Markierung folgen.
Verabredungen mit Freunden, die zum Beispiel aus Oberhausen kommen, sind am Bahnhof unmöglich - sie werden über einen anderen Weg zum Loveparade-Gelände geführt. Die Veranstalter raten dazu, die Streckennummern als Treffpunkte zu nutzen.
Sollte es Störungen im Bahnverkehr geben, organisiert der VRR zusammen mit der Stadt Duisburg ein Notfallkonzept. Falls erforderlich, werden dann kurzfristig bis zu 150Busse eingesetzt.
Der Individualverkehr wird dafür am Veranstaltungstag im Innenstadtbereich stark eingeschränkt sein - ein Grund mehr, bei der Anreise aufs Auto zu verzichten.
Ist die dann geschafft, kann’s endlich losgehen. Die Floats kreisen zehn Stunden lang um die Güterbahnhofshallen. Ab 15 Uhr legen zusätzlich DJs auf zwei Bühnen auf. Ein Höhepunkt des Programms ist laut Veranstaltern der Auftritt des Elektro Orchestral, bei dem die Loveparade erstmals auf Klassik trifft: DJ Guido Schneider spielt live, dazu dirigiert Mark Scheibe das Berlin Revue Orchester. Die Raver dürfen gespannt sein.