Pizza-Essen mit Bürgermeister
40 Schüler des St.Wolfhelm-Gymnasiums waren wieder bei "Jugend forscht" dabei.
Schwalmtal. 17 Themen, 40 Schüler der Klassen 5 bis 9 - das ist die diesjährige "Ausbeute" des Schwalmtaler Gymnasiums St. Wolfhelm beim Regionalwettbewerb Jugend forscht. Drei erste Preise kamen dabei herum, und vor allen Dingen jede Menge praktische Erfahrungen. So wollte die Ehefrau von Jugend-forscht-Koordinator Günter Eich unbedingt die Vitamin-Liste dreier Schülerinnen haben, die Obst und Gemüse aus verschiedenen Quellen verglichen hatten. Sie waren zu dem Schluss gekommen waren, dass "bio" nicht unbedingt gleich besser ist.
Bürgermeister Reinhold Schulz war sehr angetan vom Technik-Versuch, der sich mit der Reißfestigkeit von Taschentüchern beschäftigte. Auch dabei landeten teure Markenprodukte nur im Mittelfeld. "Und, welche Taschentücher kaufen Eure Eltern jetzt?" wollte er wissen. "Keine, wir haben genug vom Versuch übrig", antwortete Achtklässler Niklas prompt.
Der Bürgermeister sparte nicht mit Lob für die jungen Forscher. Gewinner seien am Ende alle, auch wenn nicht alle von der Jury mit einem Preis bedacht worden sind. Auch die Gemeinde profitiere davon, dass die Schule sich über die Ortsgrenzen hinaus einen Namen gemacht habe in Sachen Forschung.
Er ließ es ich trotz knapper Gemeindekassen nicht nehmen, der Arbeitsgemeinschaft einen Scheck mitzubringen, damit neue Experimentierausrüstung angeschafft werden kann.
Die Schüler sprühten vor Ideenreichtum. Larissa, Anna und Rebecca hatten sich mit der Zukunft des Lehmbaus beschäftigt und im Modell nachgewiesen, dass es in styroporgedämmten Häusern eher zu Schimmelbildung kommt und deshalb Lehm der Baustoff der Zukunft sei.
Martin, Klasse 8, ist fasziniert von Mathematik und beschäftigte sich mit den Fibonacci-Zahlen und dem goldenen Schnitt, der als das mathematische Maß der Schönheit gilt. Er fand den Nachweis für die Existenz diese Maßes auch in der Natur, bei Gänseblümchen und Sonnenblumen.
"Auch der Mensch kann mathematisch schön sein", erklärte er: "Wenn die Breite des Mundes in einem bestimmten Verhältnis zum Abstand der Augen steht."
Dazu kamen Versuche zur Wirkung von Zigaretten und 80-prozentigem Alkohol auf Pflanzen mit wenig überraschendem Ausgang: Sie gehen ein. Oder zur Renaturierung der Dilborner Benden. Obwohl die sehr teuer gewesen ist, habe sie sich gelohnt, schlussfolgerte die 14-jährige Sabrina. Die Schwalm ist heute ein gutes Gewässer, verfügt über Fischreichtum und kann sich sehen lassen. "Ich habe viel über meine Heimat gelernt."
Richtig aufwändig war der Versuch dreier Fünftklässler mit drei Grasfröschen. Die Genehmigung dazu musste erst bei den Landschaftsbehörden eingeholt werden, weil die Tiere unter Naturschutz stehen. Sie erwiesen sich als Freunde warmen Wassers und zeigten sehr unterschiedliche Geschmacksvorlieben.