Tipps: Der richtige Schnitt für den Baum
Wie gibt es viel Obst in guter Qualität? Eine Expertin hat Kleingärtner beraten.
Viersen. In Viersen ist die so genannten Laubenkolonie, der Kleingarten, fest verankert. Es gibt noch elf Vereine dieser Art in der Stadt. Die Kleingärtner widmeten sich nun im Rahmen eines Seminars in Zusammenarbeit mit der Kreisvolkshochschule einem wichtigen Thema: dem Obstbaumschnitt.
Der ist erforderlich, aber auch gar nicht so einfach. Und ein falscher Schnitt kann fatale Folgen haben, wie die Referentin Kathrin Kühn, die Ausbildungsberaterin im Straelener Gartenbauzentrum der Landwirtschaftskammer NRW ist, den Seminarteilnehmer vermittelte.
Der Ertrag, so war zu hören, kann weitgehend von den Schnittmaßnahmen beeinflusst werden, die in der Regel im Januar beginnen. Unsachgemäße Schnitte bringen unter anderem faulende Astgabeln oder mit Pilzen befallene Kronen mit sich.
Vieles gibt es zu beachten. So soll etwa nicht bei unter fünf Grad minus geschnitten werden. Von Januar bis März sollen Kern-, Stein- und Beerenobst geschnitten werden.
Auch die Fragen nach Sinn und Zweck wurden im Rahmen des Seminars beantwortet. So gibt es einen früheren Ertragsbeginn bei einem sachgemäßen Schnitt, erläuterte Kathrin Kühn. Ebenso ist durch die bessere Belichtung eine höhere Fruchtqualität gegeben. Auch Schwankungen bei der Ernte können gemildert werden - und langlebigere Bäume in den Himmel wachsen.
Im praktischen Teil wurde der Schnitt gezeigt. Äste, die nach innen wachsen, sollten am Ansatz gekappt werden, da sie andere Zweige im Wachstum behindern. Astgabeln sollten sich nicht bilden, da sich Wasser sammelt.
Fäulnis ist die Folge. Außerdem sollten Äste abgeschnitten werden, die "über Kreuz" oder senkrecht wachsen - sie tragen nicht viel. Rindenkrankheiten müssen weit ins Holz hinein zurückgeschnitten, "Wunden" zur Abwehr von Krankheiten versiegelt werden. Das Werkzeug muss scharf und sauber sein.
Dass viele Kleingärtner bereits Erfahrung mit dem Schnitt hatten, bewiesen sie im Praxistest.