Viersen: Ein Job für jeden Hauptschüler
Die Stadt Iserlohn hat ein interessantes Projekt gestartet. Auch in Viersen wird Ähnliches angedacht.
Viersen. Die Stadt Iserlohn zeigt, wie unbürokratisches Engagement im Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit aussehen kann. Dort ist gestern das Projekt "Quantensprung" vorgestellt worden, mit dem Hauptschülern ein Ausbildungs- oder Arbeitsplatz garantiert werden soll-sofern sie ihren Schulabschluss machen.
"Es ist tatsächlich eine Garantie, die die Stadt eingeht", bestätigt Iserlohns Stadtsprecherin Christine Schulte-Hofmann. Mit 25 Schülern seien bereits Verträge abgeschlossen worden. "Wir setzten bei Hauptschülern der 8. Klassen an."
Die Schüler werden bis zum Abschluss ihrer Schulzeit intensiv betreut, mit Blick auf die Leistungen die Neigungen ermittelt, dann das Gespräch mit Firmen und Unternehmen gesucht. "Jeder hat andere Leistungsmerkmale", so die Stadsprecherin. "Durch ein dichtes Netz an Firmen, mit denen die Stadt in Kontakt bleibt, kann der richtige Ausbildungsplatz gefunden werden." In den kommenden Jahren sollen alle fünf Hauptschulen der Stadt an dem Projekt beteiligt werden.
Auch in Viersen ist bereits über eine ähnliche Initiative nachgedacht worden. Allerdings für Schüler ab der Jahrgangstufe 7. "Wir sind derzeit auf einer ähnlichen Baustelle", erklärt Schulamtsleiter Paul Schrömbges. Damit soll versucht werden, die etwa 120Schulabgänger, die pro Jahr in Viersen die Schulen ohne Abschluss verlassen, vor einem Verschwinden in der Statistik zu bewahren.
Auf einer Sitzung des Jugendhilfe-Ausschusses im September soll Genaueres vorgestellt werden. Ob es allerdings zu einem Vertragsverhältnis zwischen Schülern, Stadt und Unternehmen kommt, bezweifelt er.
Begeistert ist Herbert Zenzes, Leiter der Hauptschule Viersen-Süd, schon heute: "Das ist eine wunderbare Idee." Die wenigsten Schüler verließen seine Schule mit einem Ausbildungsvertrag in der Tasche. "Die meisten gehen auf die Berufschule. Das Projekt klingt sehr gut. Wann fangen wir an?"