Viersen: Klinken putzen für Lehrstellen

Die Stadt Viersen hat sich beim Tag des Ausbildungsplatzes eingeklinkt. Mit Arbeitsagentur und Arge ging es auf Lehrstellensuche.

Viersen. Klinken putzen stand gestern bei sechs Mitarbeitern der Wirtschaftsförderung der Stadt, zehn Mitarbeitern der Agentur für Arbeit Krefeld und weiteren acht Mitarbeitern der Arge Kreis Viersen auf dem Programm. Anlässlich des "Tags des Ausbildungsplatzes" besuchten sie Viersener Betriebe, um weitere Ausbildungsstellen zu akquirieren.

Für die Stadt Viersen war es eine Premiere. Sie machte zum ersten Mal mit. Bürgermeister Günter Thönnessen ging zusammen mit Harald Küst, operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Krefeld, ebenfalls auf Akquise. "Das Thema hat etwas an Schärfe verloren, ist aber nicht gelöst", äußerte sich Thönnessen vor Beginn.

Der Trend ginge zwar zu mehr Lehrstellen, doch Hauptschüler hätten Probleme, einen Platz zu finden.

Dass ein Tag nicht die Probleme löse, betonte Harald Küst. "Die Betriebe brauchen qualifizierte Abgänger. Daher müssen wir noch früher damit beginnen, dass die Qualifizierung stimmt", sagte er. Mit zwölf Prozent mehr Ausbildungsverträgen 2007 und leicht rückläufigen Bewerberzahlen sei die reine Statistik zwar wunderbar, aber das Strukturproblem werde größer. Es gebe keinen Grund sich zurückzulehnen.

Betriebe klagten über nicht genügend qualifizierte Bewerber. Schüler klagten, sie fänden keine Ausbildungsplätze. Daher legt die Agentur für Arbeit besonderen Wert darauf, Partner in Sachen Berufswahlvorbereitung zu finden. Mit Hilfe von Seminaren und Bewerbertraining sollen Schüler fit gemacht werden.

Auch der Ausbau der Einstiegsqualifikationen in Form von betriebsnahen Praktika liegt ihr am Herzen, wobei die Agentur bei beiden Projekten finanzielle Unterstützung liefert.

Gerade bei den Einstiegsqualifikationen spricht der Erfolg für sich. 60 Prozent schließen nach dem Jahr des Kennenlernens einen Ausbildungsvertrag ab. "Dieser Ausbildungstag soll keine Eintagsfliege werden, sondern wir wollen Signale setzen.

Wir möchten bei Betrieben das Interesse an Ausbildung öffnen und uns stark machen für die, die nicht so fit sind", sagte Thomas Küppers, Fachbereichsleiter der Wirtschaftsförderung. Beim Tag des Ausbildungsplatzes hatten die drei Veranstalter vorab Berufswünsche von Jugendlichen aufgenommen und knapp 80 Viersener Unternehmen herausgesucht. 14 Termine standen fest, die restlichen Firmen erhielten gestern Überraschungsbesuche.