Viersen: Sprechstunde für Sodbrennen
Betroffene können donnerstags ins Viersener Allgemeine Krankenhaus kommen.
Viersen. Die Erkrankung ist längst zu einem Volksleiden geworden: Sodbrennen als Folge des Rückflusses (lateinisch Reflux) von Magensäure in die Speiseröhre wird am Anfang oft bagatellisiert, doch unbehandelt verschlimmern sich die Beschwerden kontinuierlich.
"Oft treten morgendliche Hustenattacken, Heiserkeit oder Schmerzen hinter dem Brustbein besonders im Liegen oder bei körperlicher Anstrengung auf. Viele Patienten schlafen deshalb mit erhöhtem Oberkörper", erklärt Dr. Ulrike Siegers. Sie ist Chefärztin der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Allgemeinen Krankenhauses Viersen (AKH), wo eine Spezialsprechstunde angeboten wird: Jeden Donnerstag, 15 bis 17 Uhr, sollen Betroffene Rat und Hilfe. Eine Terminvereinbarung ist unter Tel. 02162/4821420 möglich.
"Wenn Medikamente nicht helfen oder die Beschwerden immer wieder auftreten, kann eine Antireflux-Operation helfen. Mit diesem Verfahren haben wir hier sehr gute Erfahrungen gemacht", so Siegers. Der Eingriff soll das Übertreten der Magensäure in die Speiseröhre verhindern.
Vor einer möglichen Operation aber muss zunächst eine genaue Diagnose der Erkrankung gestellt werden. Dazu ist eine Reihe von Untersuchungen notwendig, die ambulant durchgeführt werden. "Dabei arbeiten wir mit verschiedenen Abteilungen des AKH Hand in Hand", sagt die Chefärztin.
Das Institut für diagnostische und interventionelle Endoskopie um die Leitende Abteilungsärztin Dr. Christiane Malms übernimmt die endoskopische Diagnostik mit der Spiegelung von Speiseröhre und Magen. Dabei können entzündliche Veränderungen festgestellt und Gewebeproben entnommen werden. In der Zentralambulanz führt Dr. Thomas Nieberding Säuremessungen durch. Dazu wird eine etwa drei Millimeter dicke Sonde für 24 Stunden in die Speiseröhre gelegt und mit einem Aufzeichnungsgerät verbunden. Siegers: "Um den Schluckablauf der Speiseröhre zu überprüfen, wird in der Zentralambulanz auch eine Speiseröhrendruckmessung vorgenommen."
Eine Entzündung der Speiseröhre entsteht, wenn Magensäure in ihren unteren Bereich gelangt, weil der Mageneingang nicht mehr richtig schließt und die Muskelwand geschwächt ist. Bleibt die Erkrankung unbehandelt, können sich Geschwüre bilden, die Speiseröhre kann sich narbig verändern und es kann zum Auftreten von Speiseröhrenkrebs kommen", sagt Chefärztin Ulrike Siegers.