Welle der Hilfsbereitschaft für Kaldenkirchener Katzen
Der Verein Notfelle Niederrhein hat um Spenden für 40 wilde Katzen gebeten — die Reaktion ist beeindruckend.
Kaldenkirchen. Nadine Ehms ist fast sprachlos. „Sonntag Nacht haben wir den Aufruf gestartet — und bereits innerhalb von zwölf Stunden haben wir 500 Euro als Spenden erhalten“, sagt die Kassenwartin des Vereins Notefelle Niederrhein voller Überraschung und auch Dankbarkeit. Schnelle Unterstützung war gefragt, nachdem ein alter Unterstand in einem Areal im Kaldenkirchener Grenzwald eingestürzt vor. Dort kümmern sich die Vereinsmitglieder regelmäßig um wilde Katzen. Der Unterstand ist laut Nadine Ehms unverzichtbar, um das Futter und die Hütten der Tiere vor dem Wetter und vor Feuchtigkeit zu schützen.
Zum 2013 gegründeten Verein Notfelle gehören aktuell 65 Mitglieder. Sie unterhalten in Viersen seit 2016 eine Tiertafel und sind außerdem in den Viersener Stadtteilen Dülken und Süchteln, aber auch in Nettetal-Kaldenkirchen aktiv. „In Kaldenkirchen versorgen wir an vier Futterstellen bis zu 40 Katzen“, schildert Nadine Ehms. Außerdem kümmere man sich um rund 20 wilde Katzen auf einem eingezäunten Areal im Grenzwald. Doch dem Verein geht es nicht nur um die regelmäßige Fütterung der Tiere. Sie werden außerdem ärztlich versorgt und kastriert. Helfer seien laut Ehms stets gefragt.
Ein Problem ist die Finanzierung dieser Tätigkeit für den Tierschutz: „Wir haben zwar die Mitgliedsbeiträge, aber auch laufende Kosten“, schildert die Kassiererin. 20 Dosen Katzennassfutter werden pro Tag gebraucht. „Vor anderthalb Monaten mussten wir bereits einmal einen Hilferuf absetzen, weil wir das Katzenfutter für die Tiertafel nicht mehr finanzieren konnten.“ Zum Start des Angebots sei die Spendenbereitschaft noch sehr groß gewesen. Damals habe der Verein palettenweise Futter erhalten und auch heute gebe es immer wieder Unterstützer. „Doch die Spenden fließen nicht kontinuierlich. Diese Unsicherheit belastet uns sehr“, so die Kassenwartin.
Zu den regelmäßigen Kosten gehört auch die für den Unterhalt zweier Grundstücke im Kaldenkirchener Grenzwald. Diese hat der Verein vor drei Jahren gepachtet, um die dort lebenden Katzen weiter versorgen zu können. Doe Tiere dort waren unkastriert, die Fläche war stark vermüllt. „Wir haben das Grundstück von Abfall befreit. Vier große Container und einige Anhänger voller Müll wurden entsorgt“, sagt Nadine Ehms.
Zudem seien alle Katzen kastriert und tierärztlich versorgt worden. Seitdem unterhält der Verein die Flächen als Futterstelle. Übrig geblieben vom vorherigen Pächter war ein Unterstand aus Holz und Paletten.
Doch nachdem dieser eingebrochen ist, fehlte Schutz für die Katzen und das Futter. „Jetzt haben wir bereits das Geld für zwei Unterstände zusammen, die wir auch brauchen werden, weil der alte doch sehr groß war“, sagt die Kassiererin. Die Welle der Hilfsbereitschaft hat sie überwältigt: „Es ist Wahnsinn.“ Damit habe niemand gerechnet. Für die Vereinsmitglieder bedeute dies: Sie können nicht nur den benötigten Wetterschutz finanzieren, sondern haben auch wieder ein kleines finanzielles Polster.