Schüleraustausch am Lise-Meitner-Gymnasium Anrather Schüler kehren aus den USA zurück

Anrath · Drei Wochen Amerika liegen hinter zwölf Zehntklässlern des Lise-Meitner-Gymnasiums. Im Rahmen des GAPP Austausches ging es nach South Bend an die dortige Riley High School. Was die Schüler dort erlebten.

Voll mit neuen Erfahrungen, tollen Erinnerungen und mit den „Riley High School South Bend Wildcats“-Sweatshirts sind die zwölf Schüler des LMG und ihre beiden Lehrer zurückgekehrt.

Foto: Lise Meitner Gymnasium

Wenn fortan die Sweatshirts mit dem Aufdruck „Riley High School South Bend Wildcats“ samt dem Pfotenabdruck einer Raubkatze am Lise-Meitner-Gymnasium zu sehen sind, dann sind das nicht einfach irgendwelche Pullover. Die „Sweaties“ haben für die zwölf Schüler und die beiden Lehrkräfte, die sie tragen, eine ganz besondere Bedeutung. Sie erinnern an den dreiwöchigen Amerikaaufenthalt, der im Rahmen des GAPP-Austausches am Anrather Gymnasium stattfand. Am 8. September ging der Flieger von Frankfurt nach Chicago und von dort nach South Bend in Indiana.

Es drehte sich aber weniger um Sightseeing, sondern darum, das schulische Leben und die Kultur kennenzulernen. Und das passierte auf der ganzen Linie. „Allein die Größe der Schule war überwältigend“, sagt Lara. Was die Anrather Gymnasiasten erstaunte war die Tatsache, dass jeder Lehrer dort einen eigenen Klassenraum hat, den er nach seinen persönlichen Vorstellungen einrichtet. „Das war irgendwie gemütlich und persönlich. Es gab richtig bequeme Stühle und nicht so harte Holzstühle wie bei uns“, sagt Philipp. Lucie empfand die Atmosphäre als ‚cool‘. „Das Lernen in so einem Raum macht irgendwie mehr Spaß“, bemerkt die 15-Jährige. Etwas befremdlich fanden sie allerdings die Art des Unterrichtes. „Es ist ein passiver Unterricht. Es gibt kaum Gruppenarbeit. Es ist mehr der klassische Frontalunterricht. Das empfinde ich als Lehrer ebenfalls als nicht so schön“, sagt Jens Jüttner, der die Schüler zusammen mit seiner Kollegin Saskia Welter begleitete.

Amerikanische Schüler müssen zwei Pflichtfächer abdecken

„Ich fand es krass, dass die Schüler im Unterricht mit Handy und Kopfhörer da sitzen und es egal ist, ob sie dem Unterricht folgen oder nicht“, berichtet Fynn. Eigenverantwortung ist gefragt. „Aber ob das so klappt, weiß ich nicht“, bemerkt Tino. Masha war von der großen Fächerauswahl erstaunt. „Es gibt darunter auch Fächer wie Töpfern. Wählt man es, hat man es jeden Tag auf seinem Stundenplan“, erfuhr die 15-Jährige. Dass der Plan für ein Halbjahr jeden Tag mit den gleichen Fächern bestückt ist, wunderte die Gymnasiasten ebenso.

Die amerikanischen Schüler müssen pro Halbjahr je zwei Pflichtfächer abdecken und dürfen die beiden restlichen Fächer frei wählen. Was alle als sehr positiv empfanden, war die stark ausgeprägte Schulgemeinschaft und dazu gehört auch, dass der Schulleiter sich überall einbringt. „Der Direktor empfängt die Schüler morgens mit Musik, tanzt und motiviert die Schüler dem Unterricht zu folgen. Er besucht alle Sportwettkämpfe der Schule und versucht sich wirklich alle Namen seiner Schüler zu merken“, sagt Marie. Die Tatsache, dass der Schulleiter jeden Samstag eine Telefonansprache hält, diese an alle Schüler geht und dass sie zumeist zusammen mit den Familien angehört wird, löste ebenso großes Erstaunen aus.

Der Schulleiter habe sogar eine Instagramseite, teilt Welter mit. Mattes empfand generell das Verhältnis Schüler/Lehrer als sehr freundschaftlich. „Die Schüler haben irgendwie ein viel engeres Verhältnis zur Schule als wir. Nach dem Unterricht bleibt man, weil dann noch Sport angeboten wird. Dafür muss man nicht extra in Vereine gehen“, erzählt Noah. Alle sind sich allerdings einig, dass der Unterricht daheim qualifizierter ist. Gleichzeitig wünscht man sich aber eine solch starke Schulgemeinschaft und Identifikation mit der Schule. Auch die gemütlich eingerichteten Schulräume könnten sich die Rückkehrer fürs eigene Schulsystem vorstellen.

Was sie alle begeisterte, war die Freundlichkeit und Herzenswärme mit der sie sowohl von ihren Gastfamilien, als auch an der Highschool aufgenommen wurden. „Was ich krass fand war die Tatsache, dass selbst für den kleinsten Weg das Auto benutzt wird“, sagt Johanna. Carmen fiel die extreme Verpackungskultur auf. Alles sei in Plastik verpackt und Plastikstrohhalme seien in den USA keineswegs, wie in Deutschland, verboten. Einig sind sich alle, dass es unvergessliche Wochen waren, die mit unendlich vielen Eindrücken gefüllt waren. Alle freuen sich nun auf den Gegenbesuch der Amerikaner, der im kommenden Jahr stattfinden wird.