Tönisvorst 145 000 Euro für die Vorster Plätze

Die Politik ist sich einig darin, dass in Vorst effektive Spiel- und Begegnungsplätze ausgewiesen werden. Jetzt muss der Rat darüber entscheiden.

Foto: Reimann

Vorst. Alle wollen eigentlich das Gleiche. Nämlich schnell dafür sorgen, dass Vorst, was die Ausweisung effektiver Spiel- und Begegnungsplätze betrifft, nicht mehr gegenüber St. Tönis benachteiligt wird. Deshalb soll der schon lange vorliegende Maßnahmenkatalog rasch umgesetzt werden. Da es aber bei den Fraktionen bislang unterschiedliche Meinungen über die Ausgestaltung und Wertigkeit von einigen Plätzen gibt — insgesamt hat Vorst 14 davon — wurde in mehreren Ausschüssen so manche „Ehrenrunde“ gedreht. Jetzt soll der Rat am 14. September sein abschließendes Okay geben und die noch gesperrten Mittel freigeben.

Zu dem Thema fand nun eine Sitzung des Ausschusses für Jugend, Senioren, Soziales und Sport statt. Es geht unter dem Strich um einen Betrag von 145 000 Euro, den man auf insgesamt vier Plätze verteilen will. Dickster Brocken ist dabei mit 70 000 Euro der Spielplatz „Im Buysch“, der sich nach der städtischen Planerin Heike Gossen zu einem Mehrgenerationenplatz der Kategorie A, also für Kinder ab zehn, für Jugendliche und Erwachsene, mit entsprechenden Gerätschaften entwickeln soll.

Erneut wurden in der Ausschusssitzung die unterschiedlichen Auffassungen zwischen CDU auf der einen und insbesondere SPD/Grüne auf der anderen Seite deutlich. Während SPD (Helge Schwarz: „Wir müssen jetzt endlich mal nach 20 Jahren in Vorst zu Potte kommen.“) und Grüne das fundierte Konzept von Heike Gossen befürworteten, dabei in wesentlichen Aussagen von UWT und FDP unterstützt wurden, erklärte für die Union Christian Rütten die Unterschiede: „Für uns hat der Vorster Norden aufgrund der Neubaugebiete ,Am Försterhof’ und ,Vorst-Nord’ absolute und oberste Priorität.“ Von daher sprach sich Rütten dafür aus, den südlich gelegenen Spielplatz „Im Buysch“ erst einmal nicht so aufwendig auszustatten, sondern stattdessen die dort vorgesehenen Gerätschaften auf die Spielplätze „Dommeshof“ und „Kniebeler Park“ zu verteilen. Der Platz im Buysch sollte hingegen mit geringen Kosten instandgesetzt werden, zunächst einmal durch eine Beach-Volleyballfeld für Jugendliche, durch die Instandsetzung einer Sitzgruppe, eventuell noch ergänzt mit einer großen Schaukel, die derzeit im Bauhof lagert. Mit der fast abgeschlossenen Neugestaltung des Areals „Am Kuhlenhof“ ist die CDU einverstanden.

„Uns geht es nicht um Kategorien, sondern um Plätze, die auch später von den Kindern frequentiert werden“, stellte Rütten klar. Dies wünschten sich die anderen Fraktionen natürlich auch. „Die Zahlen, die wir haben, sind verlässlich, warum eine Änderung?“, fragte für Bündnis 90/Die Grünen Jürgen Cox, der froh darüber war, dass „wir jetzt wieder nach dem Sommertheater, das sich zuletzt die großen Fraktionen geliefert hatten, zur Sachlichkeit zurückkehren.“ Jedenfalls scheiterte der Antrag der Union, die Bestückung der Plätze anders als geplant vorzunehmen. Sechs Unionsmitglieder waren dafür, die sieben Mitglieder aus den anderen Fraktionen dagegen.

Die Entscheidung trifft der Rat, der ferner am 14. September zur Freigabe der benötigten Mittel den Sperrvermerk aufheben muss. Fest steht zumindest: die 145 000 Euro sollen jetzt schnell für die Vorster Plätze verausgabt werden. Ein Argument der Gegenseite, der Vorster Süden sei dann unterversorgt, komme es am Buysch nicht zur geplanten Umgestaltung, ließ die CDU nicht gelten. Rütten: „Die Überplanung könnte dann einen Sinn machen, wenn im Süden das Neubaugebiet „Am Neuenhaushof“ ansteht. Aber nicht jetzt.“