Aktion: Kunst am Ei von kreativen Köpfen

Die WZ hat Gestalter in Politik, Kultur und Sozialem in Willich und Tönisvorst um ihre Eierkunst gebeten.

Willich/Tönisvorst. Wir haben nicht lange um den heißen Brei geredet, als wir diese drei Männer und drei Frauen angerufen haben, um ihnen eine möglicherweise heikle, in jedem Fall aber eigenartige Aufgabe zu stellen. Sie, die zu den Gestaltern in Willich und Tönisvorst zählen - ob politisch, sozial oder kulturell -, sie sollten kreativ werden und - passend zum Osterfest - ein Ei gestalten. Einzige Bedingung unsererseits: Das Wie sollte mit Beruf oder Berufung des Künstlers zu tun haben. Einige haben nur kurz gezögert, andere eierten ein wenig herum, hofften wohl, der Aufgabe doch entgehen zu können. Nun liegen die sechs Kreationen vor. Eine herrliche Eier-Parade.

Mehr Blüten fürs Familienzentrum

Elke Roulands-Kuckuk ist seit 1992 Leiterin der St. Töniser Kindertagesstätte Villa Gänseblümchen und seit August 2007 auch Chefin des Tönisvorster Familienzentrums. Sie hat sich für unsere Aufgabe kreativen Beistand geholt. Im Team wurde erst die Umgestaltung der Eierschale besprochen. Die Idee umgesetzt haben schließlich die sechsjährige Anna aus der blauen Gruppe und Roulands Kollegin Antonia Santalucia. "Zu sehen ist Familie Gänseblümchen, zwei große und zwei kleine." Die Blüte stehe für die Einrichtung, aber auch für das Naturerlebnis, das dort großgeschrieben werde. "Da wir nun Familienzentrum sind, haben wir das eine Gänseblümchen um drei erweitert." Die Schale wurde mit Kräutern grün gefärbt, die Blüten auf einer Wiese gezeichnet und das Ei schließlich mit Krepppapier und Wolle verziert. Voilà!

Glücksbringer aus Lava und Kristall

Astrid Jacob, Intendantin der Neersener Schlossfestspiele, hat sich für die WZ-Aktion für einige Tage von ihren beiden Glücksbringern getrennt. Ihre eiförmigen Steine hat die Natur gestaltet. Der eine schwarz und von poriger Oberfläche, der andere glatt, hell und durchsichtig. Per Post schickte sie den Lava-Stein und den Kristall von Bayern aus zum Niederrhein. "Ich sammele Eierformen", sagt Jacob. "Ostern war in meiner Kindheit ein wunderschönes Fest. Ich habe es sogar mehr geliebt als Weihnachten." Das schwarze Lava-Ei hat sie aus Israel. "Da liegt so viel Gedankliches drin, etwas Aufblühendes." An dem Kristall imponiert ihr "die Klarheit". Das Credo der Intendantin: "Ein Kind, dem wir die verborgenen Schönheiten der Natur zeigen, lernt die Natur und das Leben zu achten."

Heimat im Landtag und in Quackmannshausen

Uwe Leuchtenberg, als Vizebürgermeister von Tönisvorst und SPD-Landtagsabgeordneter in Doppelfunktion, war auch gleich doppelt kreativ und hat zwei Eier ins Nest gelegt. Dieses Nest wird übrigens von einem Frosch getragen - Leuchtenbergs Anspielung an Quackmannshausen, an Vorst, seinen Wohnort. Für das erste Ei hat er einen grünen Untergrund ausgewählt, darauf einen roten Apfel gemalt. "Denn natürlich muss man in der Apfelstadt Tönisvorst auch an Ostern an den Apfel denken."

Das zweite Ei trägt roten und grünen Flitter und das nordrhein-westfälische Landeswappen ("Da habe ich mir eine Vorlage besorgt"). Zu sehen ist darüber auch sein politisches Markenzeichen, sein roter Schal. "Der kommt aber zu Ostern in den Schrank und erst im Herbst wieder zum Vorschein."