Altes Brauereigelände: Wie ist der Stand der Dinge?

Laut Willicher Verwaltung soll bald die Rahmenplanung in Auftrag gegeben werden.

Foto: Dohmen

Willich. Das Kölner Architekturbüro Reinhard Angelis hatte im Februar den Gestaltungswettbewerb für das ehemalige Brauereigelände in Willich gewonnen. Seitdem sind mehrere Monate vergangen — Grund genug, einmal bei der Stadt nachzuhaken, wie es eigentlich mit dem ambitionierten Projekt vorangeht.

„In Kürze kann der Auftrag für die Rahmenplanung vergeben werden“, versichert die Technische Beigeordnete Martina Stall. Man sei in Abstimmung mit dem Kölner Büro, parallel dazu laufe die Überprüfung durch das Rechnungsprüfungsamt der Stadt. Es müssten noch einige kleine Probleme gelöst werden.

Martina Stall Technische Beigeordnete

„Ziel ist es, noch in diesem Jahr die Rahmenplanung zu beraten und zu beschließen“, teilt Christian Pakusch als Vorsitzende des Planungsausschusses mit. Diese Hoffnung hat auch Martina Stall, die Ende des Jahres in den Ruhestand geht. Sie betont gleichzeitig, dass ein Abstimmungsverfahren mit diversen Eigentümern immer sehr aufwändig sei.

Bei dem Projekt im Boot sind die Stadt selbst als Eigentümerin des Stadtwerke-Areals, die Firma Paschertz (Brauerei-Passage) und eine Unternehmensgruppe, der der Rewe-Komplex samt Parkplatz gehört. Außerdem noch diverse Eigentümer von kleineren Flächen und Häusern zwischen Markt und Rewe-Parkplatz. „Auch mit diesen wird bereits gesprochen“, betont Martina Stall.

Worum geht es in der Rahmenplanung? Nach Auskunft der Technischen Beigeordneten müsse man sich darin intensiv mit den örtlichen Gegebenheiten und Grundrissen auseinandersetzen. Wo können Wohnungen, Praxen, Geschäfte entstehen? Was lässt sich aus dem Wettbewerbs-Entwurf realisieren, was nicht? Dies alles werde in der Rahmenplanung festgezurrt, damit man den Bebauungsplan damit bestücken könne.

Der Angelis-Entwurf bedeutete aus Sicht der Jury den besten Kompromiss für das 2,8 Hektar große Areal. Kleinteilige Laden-, Gastronomie- und Gewerbeangebote sollen entstehen, die den Markt mit dem Rewe-Areal verbinden. Die Brauereipassage und die benachbarten Stadtwerke sollen zugunsten neuer Wohn- und Geschäftsgebäude abgerissen werden. Nur das alte Hannen-Gebäude auf der Ecke der Passage bliebe demnach erhalten.

Wenn dies alles umgesetzt werden soll, müssen natürlich auch die Rechte von Bewohnern und Geschäftsleuten berücksichtigt werden, die derzeit in dem Areal leben und arbeiten. Zu denen gehören auch die Stadtwerke, die eine neue Zentrale erhalten sollen.

Nach Auskunft von Christian Pakusch, der auch Aufsichsratsvorsitzender der Grundstücksgesellschaft ist, stehe im Stahlwerk Becker unweit des alten Wasserwerks ein Grundstück für die Stadtwerke zur Verfügung. Ob sich die neue Verwaltung der Stadt-Tochter dort tatsächlich ansiedeln wird, ist aber noch offen. „Dazu gibt es noch keine Beschlüsse“, betont Ausschussvorsitzender Pakusch.