Willich Unverständnis nach Wahl bei Anrath1tausend
Anrath · Nach dem Eklat in der außerordentlichen Versammlung gibt es weitere Mitglieder-Kritik.
. Zur außerordentlichen Mitgliederversammlung des Vereins „Anrath1tausend“, bei der es äußerst hitzig zuging, äußern sich die beiden Willicher Stadtratsmitglieder Dieter Lambertz (CDU) und Hendrik Pempelfort (SPD) als Mitglieder des Vereins.
Markus Gather hatte dem Vorstand in der zuvor stattgefundenen Jahreshauptversammlung vorgeworfen, nicht basisorientiert zu arbeiten. Laut seinen Aussagen hätten sich viele Mitglieder bei ihm gemeldet, um ihren Unmut kundzutun: Sie fühlten sich vom Verein nicht mitgenommen. Beim gesamten Altvorstand hingegen sind laut den Vorstandsmitgliedern keine derartigen Vorwürfe eingegangen. Gather stellte sich als Vorsitzender zur Wahl und wurde nach einem Patt im zweiten Wahlgang (nachdem der Wahlleiter eine Wahlempfehlung für ihn ausgesprochen hatte) mit 22 Ja-, 15 Nein-Stimmen und fünf Enthaltungen gewählt. Für Unmut sorgte auch die Tatsache, dass der Punkt „Aussprache“ kurzerhand von der Tagesordnung gestrichen wurde (die WZ berichtete).
Hendrik Pempelfort schreibt, er könne den Schritt der Vorstandsmitglieder, nicht mehr anzutreten, nachvollziehen: „Unberechtigte, unsachliche, kämpferisch vorgetragene und an den Haaren herbeigezogene Kritik von einem Einzelmitglied haben dafür gesorgt, dass der Verein kurz vor der Auflösung stand. Ausgerechnet dieses Einzelmitglied wurde nun im zweiten Wahlgang (nachdem der Versammlungsleiter eine Wahlempfehlung ausgesprochen hatte, was man als durchaus fragwürdig bezeichnen darf) mit einer hauchdünnen Mehrheit zum neuen Vorsitzenden des Vereins gewählt.“ Gather erkläre sich zum Messias: „Er ist da, wenn der Verein ihn braucht. Rein zufällig hat er auch schon eine komplette Vorstandsmannschaft dabei, die für die restlichen Posten kandidiert. Zwischenstatements sind nicht gestattet – woraufhin mehrere Mitglieder den Raum verlassen. Der Punkt ,Aussprache’ wurde zu Beginn der Versammlung gleich gänzlich von der Tagesordnung gestrichen.“
Pempelfort spricht auch den versuchten Presse-Ausschluss an
Was Pempelfort zudem wundert: „Bei der Abstimmung darüber, ob die Presse anwesend sein darf oder nicht, blieb die Hand von Herrn Gather, der sonst immer für Transparenz stand, plötzlich unten. Ob er wusste, was da (auch auf ihn persönlich) zukommt?“ Einige Mitglieder hätten „das Spiel durchschaut“, sagt Pempelfort: „Bleibt zu hoffen, dass auch andere Mitglieder erkennen, was da abgelaufen ist.“
Dieter Lambertz nimmt die bisherige Vorsitzende, Birgit Commans, in Schutz: „Es war keine ,One-Man-Show’ mehr, sondern sie bevorzugte die Teamarbeit und baute Netzwerke auf.“ Es sei mehr als traurig, wenn es ein einzelnes Mitglied schaffe, „durch ungerechtfertigte, bösartige und unverschämte Anschuldigungen einen Vorstand in die Knie zu zwingen und zum Rücktritt zu bewegen“, so Lambertz. Die Reaktion auf den Rücktritt des Vorstands hätten von „verständnislos bis fassungslos“ gereicht. Er habe im Vorfeld und auf der Sitzung nicht eine einzige kritische Stimme gegen den zurückgetretenen Vorstand gehört.
Auch Lambertz kritisiert das Prozedere der Wahl Gathers zum Vorsitzenden: „Ohne Abstimmung der Mitgliederversammlung ließ der Wahlleiter mit einer Wahlempfehlung für Herrn Gather sofort neu wählen. Als Wahlleiter wird Herr Segerath hoffentlich wissen, ob das mit der Vereinssatzung übereinstimmt. Herr Gather wurde hauchdünn gewählt und übernahm als Vorsitzender die Sitzungsleitung. Klar, dass er den neuen Vorstand komplett präsentierte.“ Lambertz weiter: „Als der scheidende Kassierer der ersten Stunde etwas Kritisches sagen wollte, wurde ihm das Wort entzogen, woraufhin einige Mitglieder die Versammlung verließen und ein altgedientes, ehemaliges Ratsmitglied wegen undemokratischem Verhalten von Herrn Gather den Austritt ankündigte. Zynisch fand ich die Ankündigung von Herrn Gather, dem scheidenden Vorstand zu einem späteren Zeitpunkt eine Würdigung zukommen zu lassen.“ Lambertz kündigt an, „aus Überzeugung kritisches Vereinsmitglied bleiben“ zu wollen. Red