Anrath: Begeistert von der feinen Technik
Der erfahrene ElektrobetriebsmeisterKurt Buckenhüskes hat als Hausmeister im Lise-Meitner nicht nur mit PCs viel zu tun.
Anrath. "Ich muss noch die Schlüssel für die Schließanlage nachbestellen. Ich schicke gleich ein Fax rüber. Danke, tschüss!" Karl Buckenhüskes hat kaum das Telefongespräch beendet, da klopft es an der Tür. Auf sein "Hereinspaziert" schiebt sich ein Schüler in das Hausmeisterzimmer. Ein Stück Kreide lautet der Wunsch. Kein Problem. Buckenhüskes greift zum entsprechendem Karton und liefert das Gewünschte.
Es kehrt wieder Ruhe ein, aber Pause ist deshalb noch lange nicht angesagt. Der Hausmeister des Lise-Meitner-Gymnasiums in Anrath widmet sich dem Gebläsegerät, dass vor seinem Schreibtisch steht, zu. Das habe bei einer Kollegin im Schulkeller gestanden.
Sie sei damit nicht zurecht gekommen und habe gefragt, ob er es nicht haben wolle, informiert Buckenhüskes. Er hat die Bedienungsanleitung, die noch auf seinem Schreibtisch liegt, gründlich studiert. Nun geht es ans Gerät. "Ich muss schauen, ob ich warten muss, oder ob es direkt in den Betrieb gehen kann."
Langeweile ist ein Fremdwort für den Kempener, der seit 2001 am Anrather Gymnasium den Hausmeisterposten inne hat. Die Schule ist groß, die Aufgaben vielfältig und dementsprechend ist in den verschiedenen Aufgabenfeldern immer etwas zu tun. Aber genau das ist es, was der Kempener so liebt und was ihn damals bewogen hat, sich um den Hausmeisterposten zu bewerben.
Denn eigentlich ist Buckenhüskes gelernter Elektroinstallateur. "Ich war zunächst Elektrobetriebsmeister in einem Textilbetrieb und dann in der Lebensmittelmittelbranche. Eigens dafür habe ich mich im Bereich Elektronik immer wieder weitergebildet, denn in den Maschinen steckt heute soviel Elektronik, da muss man was tun, um am Ball zu bleiben", berichtet er.
Doch das alles ließ er hinter sich, um den neuen Job anzutreten. Einen Mangel an Elektronik gibt es im Lise-Meitner-Gymnasium allerdings ebenfalls nicht. Allein das große Hausmeisterzimmer strotzt nur so vor Technik.
Die Lautsprecheranlage, die Telefonverbindungen, die Rauchabzug- und Brandmeldeanlage, die Server, die gesamte Haustechnik, alles läuft im Büro von Buckenhüskes zusammen.
Per Computer kann er die gesamte Beleuchtung, die Heizung, die Jalousien und die Alarmanlage der Schule steuern. Selbst wenn jemand abends im Gebäude sein sollte, kann der Hausmeister dies mittels der Bewegungsmelder von seinem Computer aus feststellen. "Die Technik ist vom Feinstem", strahlt er.
Mittlerweile hat das Gebläse seinen Test bestanden. Ab sofort ist statt Laub fegen Laub wegblasen angesagt. Aber schon auf dem Weg nach draußen in Richtung Laub trifft der nächste Wunsch Buckenhüskes.
Eine der Damen von der Küchenmannschaft bestellt zwischen Tür und Angel neue Spülmaschinentabs. Schnell notiert, aber dann geht es endlich dem Laub an den Kragen. Und danach warten noch der Tageslichtprojektor, der einen neuen Stecker braucht, der Stuhl aufs Schweißgerät, der Fettabscheider, der auf seine tägliche Reinigung besteht, damit der Kanal nicht verstopft und noch jede Menge andere Dinge. Hausmeister haben halt immer etwas zu tun.