Umweltbus: Schüler erforschen die Natur
Mit dem rollenden Forschungslabor untersuchten Schüler die Cloer und den Boden rund um das Lise-Meitner-Gymnasium.
Anrath. In bekannter Umgebung Unbekanntes entdecken: Das soll der Umweltbus Lumbricus ermöglichen, der auch dieses Jahr wieder Station am Lise-Meitner-Gymnasium gemacht hat. Die Schüler der Klasse 5c nutzten die Gelegenheit und erforschten den Boden im Umfeld der Schule.
Dazu stapften sie durch die sumpfigen Wiesen, siebten mikroskopisch kleine Tiere aus der Cloer und sammelten Regenwürmer und Asseln im Gras: "Das Vorkommen der Tiere sagt etwas über den Zustand des Bodens oder Gewässers aus", erläuterte Claus Thome, Biologielehrer am Lise-Meitner-Gymnasium.
Unter den Linsen der Mikroskope im Forschungsbus bestimmten die Fünftklässler, was da so kreucht und fleucht im heimischen Gefilde. "Eine andere Gruppe - die Kinder wurden je nach Interessensgebiet aufgeteilt - untersucht den Boden chemisch", erklärte Ottmar Hartwig, Umweltpädagoge von der Natur- und Umweltschutzakademie. Sie messen Nitratgehalt, Temperatur, pH-Wert und die Sauerstoff-Sättigung der Cloer.
Zwar ist das Ziel des Busses in erster Linie, die Schüler an die Natur und das Experimentieren heranzuführen. Doch die Untersuchungen haben auch schon zu konkreten Verbesserungen geführt: "Bürgermeister Josef Heyes unterstützt uns sehr", freute sich Thome: "Dadurch konnten wir Hindernisse in der Cloer anlegen: Große Steine, die das Wasser aufwirbeln und so für mehr Sauerstoff im Bach sorgen." Das sei wichtig, damit Pflanzen und Tiere nicht sterben.
Die Maßnahme zeigte Wirkung: "Wir messen jetzt eine höhere Sauerstoffsättigung, als davor", verkündete der Biologielehrer nicht ohne Stolz. Als Leiter der AG Jugend Forscht hat er schon vielen Schülern den Anstoß gegeben, sich intensiver mit Umweltthemen auseinander zu setzen - mit Erfolg, wie zahlreiche Preise seiner Schüler beweisen. In diesem Jahr soll der Boden den Schwerpunkt der Untersuchungen am Umweltbus darstellen. "Wir werden herausfinden, inwieweit er durch Dünger belastet ist", so Thome.
Dazu untersuchten die Kinder unter Anleitung den Boden rund um den Schlosspark mit Hilfe eines Erdbohrers und setzten Nährböden an, um die Bakterienbelastung zu messen. "Solche Möglichkeiten haben wir im Rahmen des regulären Unterrichts nicht", sagte Thome, der den Lumbricus schon für das nächste Jahr wieder fest eingeplant hat.