Willich „Anrath“ kommt nach Anrath
Der von Markus Gather geführte Verein lädt zur ersten Kurzfilmnacht und zum Sommerfest ein.
Anrath. Am 9.9.2009 war Premiere: Die erste Veranstaltung des neu gegründeten Vereins „Anrath 1tausend“ — ein „Runder Tisch“ in der Josefshalle — ging über die Bühne. Seitdem ist viel passiert: Durch Benefizveranstaltungen wurden insgesamt 30 000 Euro erwirtschaftet, mit denen Bedürftige in der Stadt unterstützt wurden. Nun plant der Verein eine Doppel-Premiere. Am Samstag, 18. Juni, gibt es in der Galerie Schageshof die erste Anrather Kurzfilmnacht. Einen Tag später folgt am gleichen Ort das erste Sommerfest des Vereins.
Junge Anrather werden es kaum glauben: Im Ort hat es mal ein Kino gegeben. „Als Kind habe ich dort noch Asterix und Obelix gesehen“, erinnert sich Markus Gather, Vorsitzender von „Anrath 1tausend“. Seit der Schließung des Filmtheaters sei immer wieder der Wunsch aufgekommen, „ein bisschen Kino“ nach Anrath zu holen — und genau diese Idee verfolgt der Verein mit der Kurzfilmnacht.
Die organisatorischen Fäden hat die Künstlerin Beate Krempe in der Hand. Sie stellte auch den Kontakt zum Schageshof her und gestaltete das Programm. Das wird aus fünf Themen-Blöcken bestehen, die zum Beispiel „Animationsfilm“ oder „Slapstick“ heißen. Einen eigenen Block bildet die Hauptattraktion des Abends. Beate Krempe ist es gelungen, den Kurzfilm „Anrath“ nach Anrath zu holen. Dafür hat sie Kontakt zu Regisseur Gregor Höppner aufgenommen.
In dem 15-minütigen Film wird die auf Tatsachen beruhende Geschichte der 60-jährigen Jüdin Anni aus Anrath erzählt. Sie wird im September 1944 von einem Polizisten auf der Herrenstange seines Fahrrads zum Deportationszug gebracht. Der Film war 2014 in der Region gedreht worden und hatte in diesem Frühjahr in Krefeld seine Premiere.
„Der Regisseur hätte gerne Reaktionen von Anrathern auf seinen Film“, berichtet Markus Gather. Deshalb werden am Rande der Filmnacht kurze Interviews gefilmt und dann an Höppner geschickt.
Die Filmnacht dauert am 18. Juni von 19 bis 24 Uhr. Für eine entspannte Atmosphäre sorgen ein Biergarten, Gegrilltes und ein DJ in den Pausen. Der Eintritt ist frei, alle sonstigen Einnahmen und Spenden gehen an „Anrath 1tausend“.
Das gilt auch für das Sommerfest des Vereins, das tags darauf von 11 bis 18 Uhr im Schageshof gefeiert wird. Auf der Bühne werden das Trio „Streetlife“, die Willicher Sängerin Gwenjolie sowie Lehrer der Musikschule dal segno zu erleben sein. Schüler der Robert-Schuman-Europaschule werden selbst verfasste Essays aufführen — und Schüler der Lise-Meitner-Gymnasiums zeigen unter der Überschrift „In guter Gesellschaft“ eigene Kunstwerke in der Galerie. Natürlich gibt es wieder Gegrilltes und Getränke sowie ein Kinderprogramm in Aktionszelten. Wer sich mit einer Kuchenspende am Fest beteiligen möchte, sollte diese bis 11 Uhr vor Ort abgeben.